Der Hochaltar stammt aus Kues

Hetzerath · Die Hetzerather Bürger haben vor hundert Jahren ihre selbst gebaute Pfarrkirche fertiggestellt. Davor gab es schon zwei Pfarrkirchen, die aber zu klein waren. Die Hetzerather haben immer darauf geachtet, dass sie von Leben erfüllt und in einem guten baulichen Zustand ist. Im September wird gefeiert.

 Die Eiche neben der Kirche ist wahrscheinlich älter als das Gotteshaus. Einmal sollte sie gefällt werden, um einen besseren Blick auf das Gebäude zu bieten, aber die Hetzerather haben sich dagegen gewehrt. TV-Foto: Christina Bents

Die Eiche neben der Kirche ist wahrscheinlich älter als das Gotteshaus. Einmal sollte sie gefällt werden, um einen besseren Blick auf das Gebäude zu bieten, aber die Hetzerather haben sich dagegen gewehrt. TV-Foto: Christina Bents

Hetzerath. Während der deutsche Kaiser Wilhelm II. 1913 in der Hauptstadt Berlin feierlich sein 25. Regierungsjubiläum beging, hatte man auch im 700 Kilometer entfernten Hetzerath festlich geschmückt und allen Anlass zum Fröhlichsein. Denn die Pfarrkirche, die von den Einwohnern aus eigener Kraft gebaut worden ist, wurde eingeweiht. Das war etwas Besonderes, und deshalb haben es die Hetzerather über dem Hauptportal eingemeißelt.
Die neue Pfarrkirche ist in einem neobarocken Baustil nach Plänen des Trierer Baumeisters Marx gebaut worden. Seit 1913 wirkten neun Priester in der Kirche, heute gehört Hetzerath zur Pfarreiengemeinschaft Salmtal. Einmal ist am Wochenende Messe und einmal monatlich ein Gottesdienst an einem Wochentag.
Besonders ist an der Kirche, dass sie noch relativ jung ist. Es gab in Hetzerath zwei Vorgängerkirchen. Von der ersten ist das Baudatum nicht bekannt, die zweite wurde 1772 mit einem spitzen Turm im gotischen Baustil errichtet, und schließlich die dritte 1913.
Christel Mischo, Pfarrgemeinderatsvorsitzende: "Wahrscheinlich war die Vorgängerkirche zu klein geworden, und deshalb hat man neu gebaut. Ein Teil des alten Gotteshauses ist als Taufkapelle in der neuen Kirche erhalten geblieben." Heute passen 300 Gläubige in das Gebäude. Den Hochaltar, der dem heiligen Quirinus geweiht ist, haben die Hetzerather wohl aus dem Hospital in Kues. Den Kirchenpatron haben die Hetzerather gewechselt. Heute ist es der heilige Hubertus, denn die Hetzerather wollten die Kirmes lieber im November feiern, wenn nach dem Herbst genug Vorräte da waren, als im April, am Tag des heiligen Quirinus, der vorher Kirchenpatron war. Leben ins Gotteshaus bringen neben den Gläubigen die Messdiener, die beim Fest im September mithelfen, und der Kirchenchor, der die Messen feierlich gestaltet.
Besonders hat sich Margarethe Stoffels um das Gotteshaus gekümmert. 45 Jahre hat sie mit ihrer Familie den Küsterdienst versehen. Sie hat aber nicht nur die Kerzen angezündet und die Gebetbücher geordnet. Sie war auch beim Spendensammeln für die Kirche aktiv. Ihre Schwiegertochter Anne Stoffels erzählt: "Sie war sehr erfindungsreich und beharrlich im Spendensammeln. Sogar ins Gasthaus ist sie gegangen und hat die Männer angesprochen: "Du könntest auch mal was für die Kirche spenden", hat sie gesagt, und kaum einer der Männer, der dann nicht den Geldbeutel aufgemacht und Geld gegeben hat." Eine größere Renovierung fand 1957 statt, und auch jetzt stehen einige Arbeiten unter anderem am Glockenturm, der Elektrik und dem Mauerwerk an.
Feiern werden die Hetzerather ihre Kirche am Samstag, 7. und Sonntag, 8. September. Am Samstag findet ein Konzert des Gospelchors in der Kirche statt, am Sonntag ein Festhochamt unter Mitwirkung des Projektchors, anschließend gibt es ein Frühschoppenkonzert, Mittagessen, und nachmittags unterhalten die Ortsvereine die Gäste.
Extra

Projektchor sucht Mitglieder: Für den Festgottesdienst wird ein Projektchor unter der Leitung von Dekanatskantor Johannes Klar gebildet. Aufgeführt wird unter anderem die Messkomposition "Missa antiqua für Chor und Bläserensemble". Professionelle Instrumentalisten unterstützen den Chor. Ein Probewochenende mit intensiver Arbeit an der Stimme wird in die Vorbereitung mitaufgenommen. Probenbeginn ist Mittwoch, 5. Juni, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus Hetzerath. Wer mitsingen möchte, kann sich bei Johannes Klar, Telefon 06502/7775, oder Elisabeth Seibert, Telefon 06508/7053, melden. chb

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