Ehrenamt Ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Nachwuchsarbeit

Irmenach · Der Irmenacher Jugendfeuerwehrwart Horst Hoff engagiert sich seit vielen Jahren für Kinder und Jugendliche. Jetzt verabschiedet er sich, weil er die  Altersgrenze erreicht hat.

 Horst Hoff, langjähriger Jugendfeuerwehrwart der Irmenacher Feuerwehr und im Kreis, mit der Fahne „seiner“Jugendfeuerwehr.

Horst Hoff, langjähriger Jugendfeuerwehrwart der Irmenacher Feuerwehr und im Kreis, mit der Fahne „seiner“Jugendfeuerwehr.

Foto: Christoph Strouvelle

Viele Feuerwehrleute in den Gemeinden kommen inzwischen aus der eigenen Jugendfeuerwehr. Doch das klappt nur, wenn es in den Wehren Aktive gibt, die die Jugendlichen begeistern. Einer von ihnen ist der Irmenacher Horst Hoff.

Er leitet die Irmenacher Jugendfeuerwehr seit 1991. „Die ganze Wehrführung der Irmenacher Wehr hatte ich in der Jugendfeuerwehr betreut“, sagt er. Wie viele Jungen und Mädchen er ausgebildet hat, kann er heute nicht mehr sagen. „Zwischen zehn und 15 Jugendliche sind immer in der Wehr gewesen“, sagt Hoff. Derzeit seien es zehn, alle unterschiedlich alt. „Jedes Jahr kann einer zu den Aktiven wechseln“, sagt er. Der Irmenacher Wehrführer Andreas Wedertz lobt, Hoff habe maßgeblichen Anteil daran, dass die Irmenacher Wehr über 23 Aktive verfüge. „Der größte Teil von ihnen kommt aus der Jugendfeuerwehr. Quereinsteiger gibt es nicht“, sagt er.

Im Kreis war Hoff zusätzlich zwölf Jahre lang stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart. Dort war  zu Beginn seiner Amtszeit sofort sein organisatorisches Geschick gefordert, als die veranstaltende Gemeinde kurzfristig ein geplantes Kreiszeltlager absagen musste. „Dann habe ich innerhalb von zwei, drei Tagen das Freizeitzentrum in Bischofsdhron klar gemacht und das Lager organisiert“, erinnert er sich. Zudem war er lange Zeit Wertungsrichter für Prüfungen innerhalb der Jugendfeuerwehr. „Ich war in ganz Rheinland-Pfalz unterwegs“, sagt er. Und auch bei der Organisation des Kreisjugendzeltlagers in Irmenach im vergangenen Jahr war er wieder beteiligt.

Alle zwei Wochen trifft er sich mit seinen Jugendlichen. Für die ist der einmal jährlich ausgerichtete Tag der Berufsfeuerwehr ein Höhepunkt: Dann haben die Jungen und Mädchen 24 Stunden Dienst. Im Feuerwehrhaus werden Schlafsäcke ausgerollt und gemeinsam gefrühstückt sowie zu Mittag und zu Abend gegessen.

Und wenn die Sirene an der Theke im Feuerwehrhaus ertönt, geht es ab zum Einsatz. Zwischen acht und zehn Mal rücken die Aktiven der Irmenacher Jugendfeuerwehr dann aus, um von ehemaligen Jugendfeuerwehrleuten arrangierte Einsätze zu erledigen. Dazu gehören beispielsweise angenommene Brände oder umgestürzte Bäume. „Das ist dann ein kleiner Baum in Armdicke und wird mit der Handsäge beseitigt. Mit der Motorsäge dürfen sie noch nicht arbeiten“, sagt Hoff. Zwischen den Einsätzen wird auch mal gespielt. „Es spricht sich rum bei den jungen Leuten, dass ich alles mitmache“, sagt Hoff. So auch in einem Kreisjugendzeltlager, als ihn die Teilnehmer in eine mit Wasser gefüllte Wingertsbütte geworfen haben, erinnert er sich. „Die Uniform durfte ich vorher ausziehen“, lacht er.

Was bedeutet die Arbeit mit den Jugendlichen für den Beschäftigten einer Möbelhandlung, der selbst keine Kinder hat? „Für mich ist es  Entspannung. Es macht Freude, mit den Kindern zu arbeiten“, sagt er.

Der aktuelle Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr hat Hoffs Verdienste gewürdigt und für ihn die Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Gold beantragt. Diese hat Hoff vor wenigen Wochen beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Morscheid-Riedenburg überreicht bekommen.

Doch heißt es in wenigen Wochen Abschied nehmen. Denn im Mai erreicht er die Altersgrenze von 63 Jahren und scheidet deshalb bei den aktiven Wehrleuten aus. Doch sei seine Nachfolge gesichert, sagt Hoff: Und: „Wenn Hilfe gebraucht wird, können sie sich gerne bei mir melden.“

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