Meinung Der köstliche Kakao in Odert im Jahr 1978

Mein erster längerer Aufenthalt im Hunsrück war 1978, als unsere Klasse für eine Woche im Landschulheim des Trierer Max-Planck-Gymnasiums in Odert war. Das war ein richtiger Abenteuerurlaub. Wir sind durch den Wald und über weite Felder gewandert. Auch der Erbeskopf mit seiner geheimnisvollen Radarstation gehörte zu unseren Zielen. Morgens gab es frische Milch direkt vom Bauernhof, mit der Kakao gekocht wurde. An den köstlichen Geruch kann ich mich heute noch erinnern. Die Natur- und auch die Genusserfahrungen von damals waren so prägend, dass sie mir immer noch in lebendiger Erinnerung bleiben.

Das mag ein subjektives, persönliches Beispiel sein, aber es zeigt dennoch, mit welchen Qualitäten der Hunsrück auftrumpfen kann. Denn auch heute sind es wieder die Naturerfahrung einerseits und die Genusserfahrung andererseits, die diese Landschaft so außergewöhnlich machen.  Der Hunsrück ist eine attraktive Alternative zu den benachbarten Urlaubsgebieten an der Mosel. Es zieht  immer mehr Touristen, die an der Mosel übernachten, für eine Tagestour in den Hunsrück, um dort die Seele baumeln zu lassen.  Die quirlige Moselgegend mit ihren vielen Weinfesten und der weite Hunsrück mit seiner Ruhe und seinen Wanderwegen können sich auf diese Weise hervorragend ergänzen.

Der Hunsrück ist aber auch eine strukturschwache Region, in manchen Orten geht die Bevölkerung zurück, es gibt wenig Industrie. Umso wichtiger ist es deshalb, langfristig und nachhaltig den Tourismus weiter zu entwickeln, um die Wirtschaftsstruktur dieser Landschaft auf eine breitere und krisensichere Basis zu stellen.

Daher gehen die Touristiker, ob in Thalfang, Morbach, Hermeskeil oder Birkenfeld mit ihren Konzepten den richtigen Weg. Sie setzen auf die Individualtouristen, die auf Qualität achten und ein landschaftlich ansprechendes Umfeld suchen.  Die verschiedenen Maßnahmen, mit denen zum Beispiel das Nationalparkamt besonders naturnahe und hochwertige Betriebe zertifiziert, unterstützen diese Strategie. Wer einmal im Hunsrück war und eine schöne Zeit verbracht hat, kommt bestimmt wieder.

hp.linz@volksfreund.de

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