Der Kreisel ist noch nicht vom Tisch

Obwohl die Kreuzung Büdlicherbrück formell nicht als Unfallschwerpunkt gilt, wollen sich Experten der Unfallkommission Mitte Juli vor Ort ein Bild von der Problematik machen.

Büdlicherbrück. (urs) Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen in punkto Verkehrsregelung Kreuzung Büdlicherbrück (der TV berichtete). Laut Klaus Wagner vom Trierer Landesbetrieb Mobilität wäre ein Kreisel zwar problematisch. So müsste die Abzweigung Büdlich eingebunden werden, die Bebauung reicht teils an die Kreuzung heran. Dennoch will er sich mit den Experten der Wittlicher Unfallkommission vor Ort von der aktuellen Situation überzeugen. Etwas anderes als ein Kreisel scheint für Reinhard Mittler von der Kreisverwaltung eh nicht in Betracht zu kommen. "Beschilderungsmäßig ist die Kreuzung ausgereizt", sagt er und verweist damit auf Tempo 50 und Stoppschilder aus allen vier Richtungen. Laut Wagner wird die Kreuzung daher möglicherweise erneut überplant, um zu prüfen, ob "wir einen Kreisverkehr rauskriegen".Mindestens einmal im Jahr tagt die Unfallkommission, um kritische Unfallstellen zu analysieren. Neben dem federführenden Landesbetrieb sind Vertreter von Polizei, Straßenbehörden, Verbandsgemeinden und Kreis dabei. Ihr Augenmerk gilt Streckenabschnitten oder Kreuzungen, an denen es oft oder schlimm kracht. Kriterien sind, ob es binnen eines Jahres fünf oder mehr gleichartige Unfälle gab oder ob sich binnen drei Jahren Unfälle ereigneten, bei denen Menschen schwer verletzt wurden oder gar starben. Im Fachjargon sind das Unfallhäufungsstellen oder -linien.Für die Büdlicherbrück trifft beides nicht zu. Nach etlichen Unfällen im Jahr 2005, davon einer tödlich, waren es 2006 drei und 2007 bisher noch keiner. An anderen Stellen im Bereich der Polizeiinspektion Morbach ist es gefährlicher, obwohl es 2006 keine Unfallhäufungsstelle gab. Doch über den Zeitraum von drei Jahren betrachtet, fallen vor allem die B 327 und die L 150 unrühmlich auf.Riskantes Überholen und zu hohe Geschwindigkeit

Problematisch ist etwa die Steigungsstrecke von der Schalesbach (B 327) Richtung Morbach. Ursache der drei Unfälle mit einem Toten und drei Schwerverletzten ist neben riskantem Überholen vor allem zu hohe Geschwindigkeit. Das gleiche gilt für die Kreuzung Hochscheid, beziehungsweise der in Richtung Simmern folgenden Linkskurve. Binnen zwei Jahren hat es dort sechs Unfälle mit einem Toten und neun Schwerverletzten gegeben. Abgesehen von einem Frontalzusammenstoß zweier Lastwagen sind zudem Abbiege- und Vorfahrtsfehler die Ursache. Auf Tempo und Unachtsamkeit sind auch drei Unfälle mit sechs Schwerverletzten an der Kreuzung zum Thalfanger Sprudelwerk (L 150) zurück zu führen. Die kritische Stelle auf Höhe von Schönberg (sechs Unfälle, sieben Schwerletzte) besteht indes nicht mehr. Das Problem war eine Baustellenumleitung über einen Wirtschaftsweg gewesen. Vor einer durchgezogenen Linie dort schreckt Wagner daher zurück: "Das ist eine der wenigen Stellen zwischen Trier und Mainz, wo man überholen kann." Unter die Lupe nimmt die Kommission am 18. Juli die Schalesbachkurven, Kreuzung Sprudelwerk und Hochscheid.

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