Erste Sitzung Der Kreistag Bernkastel-Wittlich wird weiblicher und grüner

Wittlich/Bernkastel-Kues · Landtagsabgeordneter Alexander Licht (CDU) bleibt Erster Beigeordneter des Landkreises Bernkastel-Wittlich.

 Kreistag Bernkastel Wittlich

Kreistag Bernkastel Wittlich

Foto: TV/Schramm, Johannes

Für einige ist es das erste Mal. Bei den meisten hingegen bleibt alles beim Alten – was für einige ebenfalls Grund zur Freude ist: Auf der ersten Sitzung des bei den Kommunalwahlen am 26. Mai neugewählten Kreistages (der TV berichtete) im großen Sitzungssaal im Kreishaus in Wittlich wurden am Montagabend viele Ausschüsse neu besetzt. Die Mehrheit der 44 Mitglieder des Kreistags hat schon länger einen Sitz im Gremium.

Daneben durfte Landrat Gregor Eibes 13 Mitglieder vereidigen, die nun zum ersten Mal in den Kreistag Bernkastel-Wittlich gewählt wurden. Wobei mit den neuen Kreistagsmitgliedern Stefanie Kohl (CDU), Magdalena Zelder (CDU) und Melanie Wery-Sims (Die Linke) offenbar mehr und mehr junge Frauen das Metier der Kommunalpolitik für sich zu entdecken scheinen. Im Vergleich zur vergangenen Wahlperiode sitzen nun 17 Frauen im Kreistag – ehemals waren es 13. Chef im Ring mit  37 Prozent Stimmenanteil und 15 Sitzen bleiben die Christdemokraten. Der CDU-Kandidat für das Amt des Ersten Beigeordneten konnte sich bei seiner Wiederwahl über Unterstützung aus anderen Fraktionen freuen. Mit 27-Ja-Stimmen  bei acht Nein- und fünf ungültigen Stimmen wurde Alexander Licht (MdL) erneut zum Ersten Beigeordneten des Landkreises gewählt. Der gebürtige Brauneberger, der bereits seit 1979 Mitglied des Kreistages ist, nahm die Wahl an. In seiner Dankesrede, in der Licht die Bedeutung des politischen Ehrenamtes hervorhob, gab er den Kreistagsmitgliedern – und vielleicht auch all jenen, die sich auch eines Tages politisch engagieren möchten – seinen persönlichen Leitsatz mit auf den Weg: „Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst“, zitierte Licht den ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy. Das sei auch seine politische Maxime, sagte Licht, und statt zu jammern, sollten mehr Menschen die Initiative ergreifen und sich politisch engagieren, um angeprangerte Umstände zu ändern. „Denn das können wir jeden Tag!“
Als Beigeordnete wählte das Gremium zudem noch Achim Zender von der FWG, der damit seinen Parteikollegen und Kreistagsmitglied Karl-Heinz Erz beerbt sowie Robert Wies (FDP), für den damit eine weitere Amtsperiode als Beigeordneter beginnt. Die Grünen-Kandidatin Regina Quapp-Politz unterlag in beiden Wahlen. Die SPD schickte „wegen einer zu erwartenden Niederlage aufgrund des Kräfteverhältnisses“, wie Fraktionsvorsitzende Bettina Brück sagte, erst gar keine Kandidaten für die Wahl der Beigeordneten ins Rennen. Nachgerückt sind Norbert Kraff, (FWG) und Marco Thees (FDP).
In der hintersten Bankreihe gab es am Montagabend eine für den Kreistag gänzlich neue Partei und Fraktion zu sehen. Wortbeiträge gab es von der AfD, die bei den Kommunalwahlen aus dem Stand drei Sitze im Kreistag geholt hat, bei der konstituierenden Sitzung hingegen noch nicht zu hören. Neben der Fraktionsvorsitzenden Brigitte Hoffmann erlebten Nikolaus Filz und Hans-Peter Weiler von der AfD ihre erste Kreistagssitzung als neue Mitglieder des Gremiums. Einige Bankreihen weiter vorne konnte sich die Grünen-Fraktion über deutlichen Zuwachs freuen. Im Gegensatz zu allen anderen bereits im Kreistag etablierten Parteien konnten die Grünen deutlich zulegen. Mit Stephan Lequen, der vielen Wittlichern bereits bekannt sein dürfte, und den Morbacher Gemeinderäten Bärbel Anton und Uwe Andretta konnten  die Grünen ihre Fraktionsstärke verdoppeln.

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