Der "Kümmerling" soll kommen

Walter Densborn, Ansprechpartner für die Kommunen in Sachen Housing Initiative des Landes, soll auf Wunsch des Kreisausschusses nach Wittlich eingeladen werden. Die Kommunalpolitiker wollen unpassende Architektur verhindern.

Wittlich. (mai) "Built to lease" (Bauen, um zu vermieten) heißt das Programm des Landes, mit Hilfe dessen 271 Wohneinheiten in den Kreisen Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg für die in Spangdahlem stationierten amerikanischen Streitkräfte entstehen sollen. Kürzlich wurde das Programm, das aufgrund von Kritik um Dorferneuerungsmittel für Wohnungsmodernisierungen in Dorfkernen ergänzt wurde, in einer Pressekonferenz vorgestellt (der TV berichtete). Siedlungen wie in Colorado und Texas?

Doch trotz Ergänzung trifft das Programm hierzulande immer noch auf Skepsis. Im Kreisausschuss Bernkastel-Wittlich sagte Günter Zelder (CDU), es würde befürchtet, dass Investoren Kasernen bauten. Günter Rösch (SPD) appellierte an den Kreis seinen Einfluss geltend zu machen, damit die Dörfer um Spangdahlem nicht mit Häusern nach amerikanischen Vorstellungen "beglückt" würden. "Ich habe Angst, dass sich ein Dorf verändert und man denkt, dass man in Colorado oder Texas ist."Landrätin Beate Läsch-Weber wies zunächst daraufhin, dass eine Gettoisierung der Amerikaner verhindert werden solle. Geplant seien Einheiten von zehn bis 15 Häusern. Auf architektonische Fragen habe der Kreis keinen Einfluss.Die Kommunen hätten Kontakt zu den Investoren, falls sie die Grundstücke verkauften. Mit Hilfe von Gestaltungs-Satzungen, die es allerdings nur drei Mal im Kreis gebe, oder Bebauungsplänen könne die Art der Bebauung beeinflusst werden.Der Vorschlag von Norbert Christian, den so genannten Kümmerer Walter Densborn einzuladen, stieß auf breite Zustimmung, so dass die Landrätin ihn aufgriff. Densborn untersucht gemeinsam mit den Kommunen die Grundstücke auf deren Eignung in Bezug auf Baulandreife und Verfügbarkeit. Das Wort "Kümmerer" verleitete Rösch zu dem Wortspiel Kümmerling, was allgemein für Heiterkeit sorgte.50 Wohnungen für Einzelinvestoren

Das Housing-Programm des Landes Rheinland-Pfalz soll bereits bis zum 31. Dezember 2009 umgesetzt werden. Mit Hilfe des Programms sollen die Wohnverhältnisse der US-Streitkräfte und ihrer Angehörigen verbessert werden. Von den 271 Wohneinheiten, die in einem Umkreis von höchstens 30 Autominuten um den Militärstandort von privaten Investoren gebaut werden sollen, sind Laut Läsch-Weber 50 Einheiten für Einzelinvestoren gedacht. Diese Einheiten müssten von Spangdahlem aus in 15 Minuten zu erreichen sein.Die Anforderungen an die Wohnungen sind nicht ohne. Die Wohnflächen betragen zwischen 124 und 198 Quadratmeter. Neben zwei, drei und vier Schlafräumen werden unter anderem verbindlich gefordert: Wohnzimmer, Esszimmer, Küche, Elternbad, Kinderbad, Diele, Gäste-WC, Garage mit Zugang zur Wohnung, Hauswirtschaftsraum, Abstell- und Technikraum und eine Terrasse.

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