Der Minigolfplatz ist seine zweite Heimat

TRABEN-TRARBACH. Der Minigolfplatz in Traben-Trarbach gehört zu den schönsten in der ganzen Region. Dass dies so ist, ist mit ein Verdienst von Rudolf Heydenreich. In seiner Freizeit pflegt er liebevoll die parkähnliche Anlage.

Minigolf-Fans kommen immer wieder nach Traben-Trarbach. Auch wenn sie dafür einige Kilometer zurücklegen müssen. Wie zum Beispiel Rudi Thiel aus Föhren, der mit Freunden und Bekannten regelmäßig auf der schönen Anlage ausgangs von Trarbach in der Wildbadstraße zum Golfschläger greift und versucht den kleinen Ball über Hindernisse hinweg in das Loch zu befördern. "Wir spielen oft und gerne Minigolf. Der Platz in Traben-Trarbach ist mit Abstand der schönste, und außerdem der mit der freundlichsten Bedienung", sagt Thiel. Was den Gästen besonders gut gefällt, ist der stets perfekt gepflegte Park mit den zahlreichen Blumenbeeten, den großen Bäumen, die auch während der größten Sommerhitze kühlen Schatten spenden. Was kaum jemand weiß: Praktisch ein Mann allein kümmert sich um die Pflege des rund 4000 Quadratmeter großen Geländes mit seinen 18 Minigolfbahnen. Rudolf Heydenreich verbringt im Sommer ehrenamtlich jede freie Minute auf dem Platz. 10 bis 15 Mal holt er während der Saison von April bis Ende Oktober den Rasenmäher aus dem Schuppen, vier Stunden dauert es jedesmal, bis der letzte Grashalm gestutzt ist. Diese Tätigkeit gehört zwar nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen von Heydenreich, doch er freut sich, wenn alles in Schuss ist. Dafür macht ihm die "kreative" Gartenarbeit umso mehr Spaß. 700 bis 800 Blumen pflanzt er in jedem Frühjahr in die Beete oder in originelle Behältnisse, die er irgendwo gefunden oder auf dem Sperrmüll aufgetrieben hat. Eine alte Traubenhotte mit Geranien gefüllt, Weinlesebüttchen mit Fuchsien, bunte Wagenräder oder bepflanzte Baumstümpfe - überall im Park stößt man auf hübsche Arrangements, die Heydenreich mit viel Liebe zusammengestellt hat. In den 20 Jahren, in denen er sich um die Pflege der Anlage kümmert, hat er sich durch Erfahrung und Lektüre viel Wissen über Ziergärten angeeignet. Vor dem ersten Frost holt er gefährdete Pflänzchen rein und überwintert sie bei sich Zuhause. Jedesmal ist es ein kleiner LKW voll. Der Minigolfplatz ist für den 55-jährigen Junggesellen, der seit zehn Jahren keinen Urlaub außerhalb von Traben-Trarbach gemacht hat, zur zweiten Heimat geworden. Hier kann er ausspannen, kreativ sein, sich an der Natur erfreuen und etwas für die Allgemeinheit tun. Im Sommer ist er nach der Arbeit täglich vier bis fünf Stunden auf dem Platz, mäht Rasen, fegt Blätter zusammen, bessert hier aus, flickt dort etwas und stellt Blumentöpfe unters Dach, wenn ein Gewitter heranzieht. Vor wenigen Wochen erhielt er die Silberne Ehrennadel vom Sportbund für seine Verdienste um den Sport. "Aber ich mach' doch die Arbeit nicht allein", sagt er bescheiden.

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