Der Morbacher Ortskern soll erblühen

Morbach · Ein Blumenmeer für Morbach: Geschäftsleute und Verwaltung wollen den Hunsrückort aufblühen lassen. Dazu sollen Blumentürme und Beete angelegt werden, für die Anwohner Patenschaften übernehmen könnten.

Bunte bepflanzte Blumenkübel statt trister Straßenecken - geht es nach einer Arbeitsgruppe aus Morbacher Geschäftsleuten und der Verwaltung soll der Zentralort der Einheitsgemeinde schon bald in vielen Farben erstrahlen. "Morbach blüht auf" heißt das Konzept, mit dem sie das Dorf attraktiver gestalten will. "Die Ortskernsanierung ist schon 20 Jahre her", sagt Morbachs Ortsvorsteher Georg Schuh, der das Projekt als gute Sache bezeichnet. Es sei an der Zeit, noch mal Pepp ins Dorf zu bringen. Geplant sind unter anderem Blumentürme, die beispielsweise aus unterschiedlich großen, aufeinandergestapelten Blumentöpfen bestehen können, und ein Sommerbeet an der Sankt-Anna-Kirche. Die genauen Stellen müssen laut Schuh aber noch festgelegt werden.

Die Initiative geht auf einige Morbacher Geschäftsleute zurück. Den Anstoß dazu gab Andrea Thees, die ein Modegeschäft im Ortskern betreibt. Morbach solle so innovativer und schöner werden, sagt Thees. Bevor es so weit ist, muss aber auch die Frage der Pflege geklärt werden. Schuh sagt: "Die Anschaffung ist eine Sache, die Pflege eine andere." Es dürfe nicht sein, dass sie zulasten der Gemeinde gehe. Aus diesem Grund sollen alle Morbacher mit ins Boot. Bürgermeister Andreas Hackethal hat dabei Patenschaften für die Blumentürme im Sinn, um die sich dann einzelne Männer und Frauen kümmern. "Die Menschen sollen sich engagieren", sagt Hackethal. Er hofft, dass dadurch auch wieder mehr Blumenschmuck an den Privathäusern auftauchen wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Hackethal der Wochenmarkt, der wiederbelebt werden soll. Er ist auf nur noch wenige Händler geschrumpft; die Gemeinde überlegt deshalb, den Standort zu wechseln. Statt am Platz Pont-sur-Yonne könnten die Beschicker bald ihre Stände am Unteren Markt aufbauen. Dort sei die Atmosphäre beschaulicher, sagt Bürgermeister Hackethal.

Angedacht ist, mit "Morbach blüht auf" beim Morbacher Frühling - dem verkaufsoffenen Sonntag Ende März - zu starten. Das würde thematisch sehr gut zusammenpassen, sagt Hackethal. Die meisten Pflanzen könnten dafür kurzfristig gesetzt werden. Bis es so weit ist, sind aber noch einige Hürden zu nehmen. Denn: Noch ist das Projekt nicht im Gemeinderat diskutiert und verabschiedet worden. Auch über die Finanzierung müsse noch gesprochen werden, sagt Ralf Becker von der Gemeindeverwaltung. Laut Hackethal liegen die Kosten zwischen 5000 und 10.000 Euro.

Unabhängig davon wird es im kommenden Jahr auf jeden Fall an den Ortseingängen bunt. Der Morbacher Ortsbeirat hat dem Konzept der Gemeinde und Geschäftsleute bereits vorgegriffen und mehrere Tausend Blumenzwiebeln gepflanzt. Bezahlt werden die Blumen aus dem Budget des Ortsbezirks. "Es war Zufall, dass die Gemeinde und der Ortsbezirk unabhängig voneinander über das gleiche Thema diskutiert haben", sagt Schuh. Aber es passe optimal zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort