Sport Der Nürburgring kommt an die Mosel

TRABEN-TRARBACH · Bei der Finanzierung des Traben-Trarbacher Motorbootrennens beschreiten die Organisatoren neue Wege.

 Am zweiten Juni-Wochenende wird das Stadtbild Traben-Trarbachs wieder vom Auftritt der superschnellen Motorboote auf der Mosel bestimmt sein.

Am zweiten Juni-Wochenende wird das Stadtbild Traben-Trarbachs wieder vom Auftritt der superschnellen Motorboote auf der Mosel bestimmt sein.

Foto: Braun Jürgen

Nur noch knapp fünf Wochen sind es bis zum großen Motorboot-Rennen in diesem Jahr auf der Mosel vor Traben-Trarbach. Doch am 9. und 10. Juni wird einiges anders sein als in den vergangenen Jahren. Was auch, aber nicht nur an der momentan komplizierten Verkehrssituation wegen der Arbeiten an der Moselbrücke liegt.

„Unsere Veranstaltung soll weiterhin ohne Eintritt zu besuchen sein. Lediglich der Besuch des Fahrerlagers wird einen kleinen Obolus kosten. Deshalb sind wir bei der Finanzierung auch komplett auf Sponsorengeld angewiesen“, betont Ingo Kaspari vom Organisationsteam. Federführend für Vorbereitung und Ablauf wird wieder die eigens ins Leben gerufene Veranstaltungs-Organisation „Ingo Kaspari Sportevents Traben-Trarbach“ sein.

Die Organisatoren sind bei der Finanzierung in diesem Jahr neue Wege gegangen. Neben einem Crowdfunding, das auf der Seite www.motorbootrennen.com näher erläutert wird, hat man zwei weitere Top-Sponsoren hinzu gewinnen können.

Die Kosten für die Veranstaltung seien ganz erheblich, sagen die Organisatoren und führen explizit auf: „Von der Kran- und Stegmiete bis hin zum Toilettenhaus für die Zuschauer müssen wir rund 30 000 Euro für die beiden Tage Motorsport auf der Mosel aufbringen.“

Neue Hilfe ist aber offensichtlich in Sicht: Das ist zum einen der Nürburgring als Premium-Sponsor, der sich auch deutlich sichtbar mit einem noch nicht näher definierten optischen Auftritt am Renn-Wochenende im Fahrerlager präsentieren wird. „Der Ring bietet in diesem Jahr bis zu 50 verschiedene Veranstaltungen an. Im Umfeld unseres Rennens ist man davon überzeugt, nachhaltige Aufmerksamkeit erregen und somit erfolgreich Eigenwerbung betreiben zu können“, sagt Kaspari.

Finanzielle Unterstützung bekommt das Organisatoren-Team aber auch von der in Bonn ansässigen Firma Haribo, einem der führenden deutschen Süßwaren-Konzerne. Der einstige Mitbesitzer des Unternehmens, Paul Riegel, war vor rund einem halben Jahrhundert aktiver Motorboot-Rennfahrer und selbst auf der Mosel bei Traben-Trarbach erfolgreich.

Die Familie Riegel hat sich nun nach der Kontaktaufnahme durch die Organisatoren zu finanzieller Unterstützung und zur Stiftung eines „Paul-Riegel-Wanderpokals“ bereit erklärt. Dieser wird in diesem Jahr in der Bootsklasse „Formel 4“ vergeben.

Was allen Beteiligten aber in diesem Jahr Kopfzerbrechen bereitet, sind die Bauarbeiten an der Moselbrücke und im Stadtteil Traben. „Ich habe bei den entsprechenden Stellen auf die Dringlichkeit der Arbeiten hingewiesen. Wir haben in diesem Jahr mehrere große Veranstaltungen, von denen das Motorboot-Rennen und das Altstadtfest herausragen“, betont auch Stadtbürgermeister Patrice Langer die Bedeutung des Renn-Wochenendes als touristisches Ereignis für die Stadt und die Mittelmosel-Region.

Die Veranstalter hoffen darauf, dass am zweiten Juni-Wochenende für freie Fahrt gesorgt ist. Die Straßensperre in Rissbach oder die Brückensperre hätten unter Umständen das Aus der Veranstaltung bedeutet, da die Umleitung an der Mosel entlang geführt werden sollte. „Dort aber ist unser Fahrerlager“, sagt Kaspari. „Vonseiten der Verwaltung hat man uns aber größtmögliche Unterstützung zugesagt, damit das Rennen auf jeden Fall wie in den Vorjahren ausgetragen werden kann.“

Da die sportlichen Prädikate mit Deutschen, Europa- und Weltmeisterschaftsläufen auch in diesem Jahr wieder sehr hoch sein werden, hoffen die Veranstalter auf mehrere Tausend Besucher. „Wir rechnen mit mehr als 50 Rennteams, zum Teil auch aus Übersee“, sagt Kaspari. Für Betrieb wird also am zweiten Juni-Wochenende gesorgt. Und das möglichst ohne Beeinträchtigungen, hoffen alle Beteiligten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort