Der Riesling ist kein Modewein!

Vorlieben für Kleidung, Mobiliar, Urlaubsziele und vieles mehr sind immer einer bestimmten Mode unterworfen. Das gilt auch für den Wein. Was heute "in" ist, kann morgen schon wieder "out" sein. Man denke nur an die Weine der Weißwein-Rebsorte Chardonnay, die vor zehn Jahren die Märkte, vor allem in den USA, überschwemmten.

Aber schon bald trat eine Übersättigung ein, was dazu führte, dass Weinliebhaber im Restaurant nach "ABC-Weinen" fragten. ABC bedeutet "all but Chardonnay" - man möchte also alles trinken außer Chardonnay. Ob das dem Riesling auch mal passieren kann? Eher nicht, denn der Riesling ist die Weißweinrebsorte, die schon immer Weltruf genoss. Riesling-Liebhaber wird es immer geben, denn keine andere Sorte überzeugt mit einer solchen Eleganz. Der Riesling darf niemals ein Allerweltswein werden - ein Wein, der, nur weil er "in" ist, im Supermarkt "verramscht" wird. Der Mosel-Steillagen-Riesling schon gar nicht. Er muss immer etwas "ganz Besonderes" sein, muss seinen unverwechselbaren, einzigartigen Charakter bewahren. Das neue Bezeichnungsrecht bietet dafür eine Chance: Der Mosel-Steillagen-Riesling muss als geschützte Ursprungsbezeichnung mit hohen Qualitätskriterien definiert werden.

w.simon@volksfreund.de

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