Der Stadtplan der Zukunft

Wittlich · Ohne Konzept gibt es keine Zuschüsse und ohne Konzept hat der Wittlicher Stadtrat keine Übersicht, wie sich der Stadtkern entwickeln soll. Das ist vorbei: Eine 165-seitige Rohfassung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes ist in Form gebracht und von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier akzeptiert. Der Stadtrat soll ihm am heutigen Dienstag zustimmen.

Wittlich. Es eilt: Ende 2008 hat der Stadtrat beschlossen, dass Wittlich ein Innenstadtentwicklungskonzept braucht. Das ist jetzt fertig. Deshalb tagt der Rat noch vor der Säubrennerkirmes, denn er muss sein offizielles Ja dazu geben. Das ist wichtig, denn es geht nicht nur um einen bislang fehlenden Überblick über eine wünschenswerte zukünftige Entwicklung des Stadtkerns, sondern auch um Geld: Das Konzept ist eine Voraussetzung dafür, dass Geld aus dem Förderprogramm "Aktive Stadtzentren" nach Wittlich fließen kann. In dieses Förderprogramm ist die Stadt schon seit 2009 aufgenommen, jetzt hat sie auch ihre Hausaufgaben dazu gemacht und ein Konzept.
Immerhin ist das Interesse von Eigentümern, an das Geld aus dem Fördertopf zu kommen, groß: 256 im Altstadtgebiet haben Fragebögen bekommen, 150 antworteten der Stadtverwaltung. Davon haben rund 100 eine generelle Investitionsbereitschaft erklärt. Das war im vergangenen Jahr. Weiterhin gab es 49 Gespräche mit Eigentümern und unter anderem auch eine Einwohnerversammlung. Seither tickt die Uhr für das bislang fehlende Konzept.
Denn die Bewilligung der Anträge auf Förderung ist grundsätzlich erst nach Fertigstellung eines Innenstadtentwicklungskonzepts möglich.
Der Weg bis dahin war ein langwieriger Prozess: Nach einem Start im Jahr 2007 in Richtung "Masterplan Innenstadt", für den man zunächst auf Fachwissen von außen setzte und aus dem dann doch nichts wurde, haben im Herbst 2008 die Grünen beantragt, die Stadtverwaltung möge sich darum kümmern, ein "nachhaltiges Bebauungs- und Nutzungskonzept "Wittlich Kernstadt" zu erarbeiten. Ein weiterer Wunsch war die Einrichtung eines runden Tischs. Das hat geklappt: Vertreter aus Stadtrat, Verwaltung und Stadtmarketingverein tagten 17-mal gemeinsam, das letzte Mal im April 2011. Dann lag der Rohentwurf mit 165 Seiten vor. Die darin enthaltenen Ziele für die Zukunft sind unter anderem eine erhoffte Attraktivitätssteigerung durch Schaffung von modernem Wohn- und Geschäftsraum. Dabei soll eine Sanierung Vorrang vor Neubauten haben - wofür es unter Umständen für Private Zuschüsse gibt - im Höchstfall 80 000 Euro je Objekt. Außerdem will man "die Kleingliedrigkeit der historischen Stadtstruktur unbedingt erhalten".
Dafür ist ein fast neun Hektar großes Gebiet abgegrenzt worden, das zwischen Schlossplatz, Mittlerer Kordel, Feldstraße, Böhmer- und Hochstraße verläuft. Dabei soll es bleiben, dem soll auch der Stadtrat zustimmen.
Was genau im Plan für Wittlichs Zukunft drinsteht, wird am heutigen Dienstag, 16. August, im Stadtrat erstmals öffentlich. Dann soll alles "detailliert vorgestellt" werden, kündigt die Verwaltung an.
Die ADD Trier habe das Konzept bereits akzeptiert.

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