Der Urknall und die Kinderfrage

Opa, kannst du mir den Urknall erklären? Mit dieser Frage kam mein vierjähriger Enkel am 10. September 2008 zu mir. An diesem Tag standen die Zeitungen voll, dass die Naturwissenschaftler in Genf den großen Teilchenbeschleuniger eingeschaltet hatten, um dem Anfang der Schöpfung wissenschaftlich näher zu kommen.

Mein Enkel hat mich mit dieser Frage in ziemliche Verlegenheit gebracht.

Die Wissenschaftler wissen heute, was Bruchteile von Sekunden nach dem Urknall passiert ist. Aber eines wissen sie nicht: Wie konnte aus dem Nichts ganz plötzlich ein so großes Schöpfungswerk entstehen? Wer wollte, dass etwas werden sollte?

Die naturwissenschaftliche Zeitschrift "natur + kosmos" schreibt in der letzten Ausgabe, das Rätsel des Weltenbeginns bleibe somit erhalten und lasse sich nur durch Gott lösen.

Das zweite große Rätsel, das die Naturwissenschaftler nicht erklären können: Es gibt 37 physikalische Naturkonstanten. Die waren von Anfang an da, zum Beispiel die Lichtgeschwindigkeit und die Schwerkraft. Die sind so raffiniert gesetzt, dass nur dadurch das entstehen konnte, was entstanden ist. Die Naturwissenschaftler kennen heute das Programm, das die Schöpfung in Gang gesetzt hat, aber sie fragen sich: Wer war der Programmierer?

Der Urknall war vor etwa 13,7 Milliarden Jahren. Auch das weiß man heute. Das Leben entstand vor etwa 3,5 Milliarden Jahren. Und den Menschen, der sich "homo sapiens" nennt - den "weisen Menschen" -, gibt es erst seit 100 000 Jahren. Aber ob der immer, seit es ihn gibt, so weise war? Eigentlich müssten wir langsam einsehen, welche Verantwortung wir in diesem großen Spiel der Schöpfung haben.

Mein Enkel, glaube ich, ahnt, wie wunderbar diese Schöpfung ist. Die Welt ist kein sinnloser Zufall. Jeder Mensch spielt in diesem Spiel mit und hat seine persönliche Verantwortung, an dem großen Schöpfungsplan Gottes mitzuwirken und das Leben und sein Gedeihen in Vielfalt und Fülle zu fördern.

Manfred Sliwka, Niederscheidweiler

Der Autor ist Unternehmensberater.

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