Der Wein liefert immer genügend Stoff

Kürzlich sagte ein Bekannter zu mir: "Du schreibst fast jede Woche über Wein. Ist das nicht langweilig?" - Und: "Ist doch eigentlich immer das gleiche." Immer das gleiche? Nun bin ich einfach selbstbewusst und behaupte: Das stimmt nicht.

Vor allem aber: Über Wein zu schreiben, wird nie langweilig. Kein Wein ist dem anderen gleich. Er unterscheidet sich unter anderem nach Rebsorten, Lagen, Bodenbeschaffenheit, Ausbau im Keller, Alter und so weiter.

Hinzu kommt das Können des Winzers. Der eine kann's halt besser als der andere. Vor allem aber: Jedes Jahr wächst - abhängig von Sonne, Wärme und Regen - eine andere Qualität. In wenigen Wochen kann das Pendel umschlagen - in diese oder jene Richtung.

Im Mai und Juni sah's noch nicht gut aus. Die späte Blüte war dann der erste Stolperstein auf dem Weg zu einem guten Jahr. Diesen Stolperstein hat die Natur innerhalb weniger Wochen weggeräumt. Hitze im Juli und jetzt der Regen, der den Reben so gutgetan hat: Besser konnte es nicht kommen. Bis zur Lese dauert es aber noch mindestens acht bis zehn Wochen. In dieser Zeit ist noch alles möglich. Eine spannende Zeit und noch viel Stoff, um die Weinkolumne zu füllen.

Stoff zum Schreiben liefern die Winzer und die Weine aber zu jeder Zeit. Es gibt Traditionsgüter und junge, aufstrebende Betriebe. Alle sind auf ihre Art speziell. Der eine verkauft seinen Wein nach Übersee, der andere in seiner Straußwirtschaft. Der eine liefert seine Trauben an die Winzergenossenschaft, der andere Wein oder Most an Kellereien. Der eine setzt auf Riesling, der andere hat sich auf Rotwein spezialisiert. Die Liste lässt sich fortsetzen. Die Themen gehen also so schnell nicht aus.

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