Der Wittlicher Wille zu einer Halle

WITTLICH. (sos) Zwei Anträge, einer von der CDU und ein gemeinsamer der Fraktionen SPD, FDP, Grüne, FWG für eine neue Halle für Wittlich sind gestellt. Mittlerweile hat der Kreis, der unter anderem am Cusanus-Gymnasium/Realschule eine Sporthalle bauen will, der Stadt eine Kooperation angeboten (der TV berichtete). Um das Interesse am Projekt zu dokumentieren, beschloss der Rat, es in den Haushalt aufzunehmen.

Mit dem erfolgreichen SPD-Antrag, 50 000 Euro Planungskosten für das Hallenprojekt in den Haushalt einzustellen, will man ein Signal setzten. Denn alle Fraktionen "wittern Morgenluft" in Sachen Hallenbau, ob für Veranstaltungen oder Sport. Dazu liegen seit November 2006 schon zwei Vorgänger-Anträge im Ausschuss: Einer von der CDU, die den Bau einer Schul-/Großsporthalle wünschte, und ein gemeinsamer Antrag der übrigen Fraktionen für eine Mehrzweckhalle. Parallel dazu beschäftigte sich der Kreis mit der Situation des Schulsports in Wittlich und beschloss, an beiden Wittlicher Gymnasien neue Hallen zu errichten. Dort soll je eine "Übungseinheit (ÜE)" gebaut werden, das sind 15 mal 27 Meter. Diesen Bedarf hat auch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) bestätigt. Zum Vergleich: Eine Großsporthalle (wie die der BBS) hätte drei ÜE (27 mal 45 Meter). Jedenfalls bietet der Landkreis am Hallenneubau am Cusanus-Gymnasium der Stadt eine Kooperation an. Und der Kreis hat in seinem Haushalt für die Planung seiner beiden Projekte 100 000 Euro reserviert. Der Wittlicher Stadtrat hatte nun über einen SPD-Antrag zu entscheiden. Er fordert, dass auch die Stadt 50 000 Euro Planungskosten für 2007 einplant. Hintergrund ist auch, dass der Kreis vorhat, selbst bis Mitte 2007 erste Ergebnisse vorlegen zu können und ähnliches von der Stadt Wittlich erwartet. Im Dezember hatte Ulrich Jacoby, Stadtverwaltung, dazu informiert: "In der ersten Hälfte 2007 sollen konkrete Vorstellungen mitgeteilt und untereinander abgestimmt werden." Ein klares Zeichen an die Landrätin

Im Stadtrat schickte Joachim Gerke, SPD, dem Antrag seiner Fraktion voran: "Brauchen wir für 2007 schon Planungskosten? Ja! Ja, weil wir mit dem Kreis zusammen arbeiten wollen." Der Bürgermeister erklärte: "Wenn gebaut wird, baut der Kreis. Und der hat für beide Hallen Geld eingestellt. Die werden erst am Peter-Wust-Gymnasium bauen. Wenn jetzt Planungskosten entstehen, sind die vom Kreis gedeckt. Wir würden aus Gründen der Transparenz unserer Planungskosten auf das Jahr 2008 setzen." Hintergrund ist, dass die Verwaltung davon ausgeht, dass die Kosten für die Stadt in diesem Jahr nicht mehr aktuell werden. Michael Wagner, Grüne, setzte dagegen: "Vielleicht brauchen wir das Geld noch nicht, vielleicht doch. Aber es ist ein klares Zeichen an die Landrätin und den Kreis: Die Stadt ist sich einig in dem, was sie will." Jürgen Vellen, CDU, erinnerte an die Vorgänger-Anträge: "Einer fordert eine Großsporthalle, einer eine Mehrzweckhalle. Im Ausschuss ist dazu noch keine Meinungsbildung erfolgt. Deshalb schlage ich vor, den jetzigen Antrag umzuformulieren, dass wir eine Halle in Zusammenarbeit mit dem Kreis wollen." Die Reduzierung auf den allgemeineren Begriff Halle setzte sich durch. Bürgermeister Ralf Bußmer informierte, er habe am 19. März ein Treffen mit der Landrätin. Man werde sich bemühen, das Projekt voran zu treiben. Er gehe davon aus, dass das Thema im April den Ausschuss beschäftige, ein Beschluss könne frühestens bis September fallen. Planungskosten in diesem Jahr zu erwarten, sei "irreal". Dazu erklärte Joachim Gerke nach der Sitzung: "Die SPD-Fraktion kann die vom Bürgermeister vorgetragene Zeitschiene nachvollziehen. Wir sind aus zwei Gründen dennoch der Meinung gewesen, die Mittel für 2007 bereitzustellen. Erstens: Es stellt das politisches Signal dar, dass wir die Halle tatsächlich wollen. Zweitens: Es kann durchaus sein, dass wir 2007 Planungskosten benötigen, etwa für eine Bauleitplanung. Bestes Beispiel für eine schnelle Schaffung von Baurecht ist das Einkaufszentrum." Fraktionsübergreifend, mit zehn Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, stimmte die Mehrheit von 17 Ja-Stimmen für den Antrag.

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