Deutsch lernen ist nicht schwer

BERNKASTEL-KUES. Mit Erfolg haben ausländische Mitbürger am Deutsch-Intensivkurs von Barbara Zirbes teilgenommen. Stolz nahmen die Teilnehmer ihre Zertifkate entgegen.

 Barbara Zirbes (Zweite von links) leitete den Intensiv-Deutsch-Kurs für Ausländer und überreichte zusammen mit Yaghoub Khoschlessan (links) die Zertifikate an die Teilnehmer.TV-Foto: Marita Blahak

Barbara Zirbes (Zweite von links) leitete den Intensiv-Deutsch-Kurs für Ausländer und überreichte zusammen mit Yaghoub Khoschlessan (links) die Zertifikate an die Teilnehmer.TV-Foto: Marita Blahak

Yaghoub Khoschlessan, Vorsitzender des Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage, das seit 2005 Deutschkurse für Ausländer anbietet, gratulierte den Teilnehmern des Intensivkurses. Er dankte den beiden pensionierten Lehrerinnen und Vereinsmitgliedern Barbara Zirbes und Annelie Zenz, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, den ausländischen Mitbürgern die deutsche Sprache näherzubringen. Die Deutschkurse laufen das ganze Jahr über einmal wöchentlich. Barbara Zirbes hatte die Idee, den Fortgeschrittenen einen dreiwöchigen Intensivkurs anzubieten. Sie lobt das Engagement und das Durchhaltvermögen der meisten Teilnehmer. Denn jeden Abend nach der Arbeit noch die Schulbank zu drücken, das verdiene Anerkennung. Grundvoraussetzung für das miteinander Umgehen und Verstehen im fremden Land sei das Erlernen von Sprache und Kultur, betonte Khoschlessan. Nur so sei ein friedliches Miteinander möglich. "Wir haben viel gelernt", darin sind sich die jungen Frauen und Männer aus unterschiedlichen Nationen einig. Bunt gemischt war die Gruppe, die sich 15 Doppelstunden lang in die Sprache und ihre Grammatik vertiefte. "Es hat uns sehr gut gefallen, und wir hatten eine gute Lehrerin", unterstreichen Clayde Hencke aus Peru sowie Hoa-Duong Vu und Anh Phuong Nguyen aus Vietnam. Die beiden jungen Männer leben bereits seit 15 Jahren in Deutschland und begrüßen die Deutschkurse zur Verbesserung der Sprachkenntnisse. Die Chinesin Ailiem Duong arbeitet in einem Restaurant und besucht noch den Anfängerkurs. "Wenn man hier lebt und arbeitet, dann muss man die Sprache kennen", versichert sie und freut sich schon auf den nächsten Intensivkurs, indem sie ihre Kenntnisse vertiefen will. Auch für Le Ba Hung, der noch zur Schule geht, oder Nail Neumann aus Kasachstan, der an einer Tankstelle auf dem Hunsrück arbeitet, ist das Deutschlernen unverzichtbar. Marta Bieniek aus Polen arbeitet als Au pair und fand den Intensivkurs toll. "Grammatik, Sprachintensivierung und Kultur - all das hat sehr viel Spaß gemacht". Marcel Komlan Amedokpo aus Togo lernt in einem Weingut die vielfältige, aber auch harte Arbeit des Winzers kennen. "Ich fühle mich hier wohl, denn ich darf etwas lernen", sagt er voll Freude. Hier an der Mosel habe er eine Perspektive, die ihm im Heimatland nicht gegeben ist. Im Kurs von Lehrerin Barbara Zirbes habe er insbesondere gelernt, ohne Angst zu sprechen." Das ist ihm sehr wichtig, denn die deutsche Sprache bedeutet für ihn mittlerweile soviel wie "meine neue Familie". "Wenn wir Courage zeigen, dann kann uns ein solcher Kurs sehr viel bringen und mitgeben", sagt der 26-jährige Togolese und empfiehlt jedem die Teilnahme. Marcel hat sich in Bernkastel-Kues gut integriert, spielt Fußball und sucht Kontakt mit anderen - egal welcher Hautfarbe. Doch für das Verständnis untereinander sei es unumgänglich, die Spache des Landes zu beherrschen, in dem man leben und arbeiten will, lobt er das Angebot des "Bündnisses". So wird es neben den Anfängerkursen Anfang nächsten Jahres auch wieder einen Intensivkurs für Fortgeschrittene geben, versichert Barbara Zirbes.

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