Dicker Matsch statt schmaler Spur

MORBACH/HOXEL. Lange hat der Skiclub Morbach auf die weiße Pracht gewartet. Jetzt ist sie da. Dennoch herrscht im Verein nicht eitel Sonnenschein. Der Grund: Langholzfahrzeuge und Erntemaschinen haben auf der Schinderhannes-Loipe ihre Spuren hinterlassen. Was den Skiclub ärgert, hält man im Forst für lösbar.

"Es ist zum Heulen. Jetzt ist Schnee da, und wir können nicht spuren", ärgert sich Bernd Fusenig. Was den Vorsitzenden des Skiclubs Morbach empört, ist der Zustand der Schinderhannes-Loipe. An mehreren Stellen seien Langholz-Fahrzeuge und Erntemaschinen über die Langlauf-Piste gefahren und hätten diese zerstört. "Das kann nicht sein", stimmt auch Verkehrsamtsleiter Karl-Heinz Erz dem ersten Mann im Skiclub zu. Das Spuren könne man nicht nur wegen der noch dünnen Schneedecke vergessen, ist Fusenig überzeugt. Auch zum Schutz der Freizeitsportler bleibt das Spurgerät im Schuppen. Denn: Ist erst gespurt, seien die Wege für die Nutzer freigegeben. Zwar liege die Verkehrssicherungspflicht bei der Gemeinde. Aber: "Das kann ich als Vorsitzender des Skiclubs nicht verantworten", erklärt der Pensionär, der sich gemeinsam mit anderen Helfern um die drei Loipen auf der Gemarkung der Einheitsgemeinde kümmert. Problematisch ist die Situation in der Douglasien-Schonung oberhalb des "Null-Weges". Dort ist ein Wassergraben "völlig plattgemacht" (Fusenig) und die Loipe auf einer Länge von rund 500 Metern zerstört. Das Stück zuvor ist abschüssig. Stürze seien programmiert. Auf weiteren dreieinhalb Kilometern hätten Langholz-Fahrzeuge die Strecke "verfahren". Nahe der Wirschweiler Straße seien Baumstämme mitten auf der Loipe abgelegt. Gespräche mit dem Forst haben laut Fusenig nichts gebracht. "Das ist nicht wahr", entgegnet Gisbert Geisler. Ein Gespräch habe Bernd Fusenig mit dem Hoxeler Revierleiter, in dessen Beritt die kritischen Stellen liegen, in dieser Sache nicht geführt. Mancherorts müssten die Loipen gequert werden, räumt der Hoxeler Revierleiter ein. In der Douglasien-Schonung sei eine Holzernte-Maschine im Einsatz gewesen, die das Holz auf LKW-fähige Wege rückt. Da der Hang oberhalb des Holzeinschlags zum Bergauffahren zu steil gewesen sei, sei der Transport hangabwärts über die Loipe notwendig gewesen. Bei dem Einschlag habe es "Regen und schlechtes Wetter ohne Ende" gegeben. Deshalb sei der Weg ramponiert. Dennoch versteht Geisler die Aufregung nicht. Schließlich könne man auf dieser Strecke die Loipe über den nahe gelegenen Null-Weg führen. Der Revierförster macht zudem darauf aufmerksam, dass bei der momentanen Schneelage ohnehin nicht gespurt werden könne. Auf die Langholzfahrzeuge der Kunden habe er als Revierförster keinen Einfluss. Was das Holz auf der Loipe angehe, suche Fusenig "Krümel". "Blöderweise" sei das Holz irrtümlich auf der Loipe gestapelt worden. Aber man könne gut drumherum fahren. Geisler ärgert sich vor allem darüber, dass der Vorsitzendes des Skiclubs diese Dinge nicht direkt mit ihm kläre: "Es wird ein Grundsatz-Gespräch mit dem Forstamt, dem Verein und der Gemeinde Morbach geben", kündigt er deshalb an.

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