Dickes Defizit drückt

Die Freude über den bevorstehenden Bau des Hochwasserschutzdammes sowie die damit einhergehende Kanalisierung samt Straßenausbau und Dorferneuerung wird in Kesten durch das dicke Defizit des Haushalts 2008 getrübt.

Kesten. Noch sind sie überschaubar, die Zahlen der Gemeinde Kesten. Mit einem Vermögenshaushalt von 66 200 Euro in Einnahmen und Ausgaben startet der Ort durch in das Jahr, in dem mit der umfassenden Kanalisierung und auch mit dem Bau des Hochwasserschutzdammes begonnen werden soll. Anschließend steht im Rahmen der Umsetzung eines grundlegenden Dorferneuerungskonzeptes der Ausbau sämtlicher Straßen sowie diverser Plätze an. Entsprechend werden binnen drei Jahren Ausgaben von mehr als 1,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt zu schultern sein. Der Gemeinderat hat dafür aber bereits grünes Licht gegeben - und zwar ohne größere Diskussionen. Schließlich warten die Bürger seit Jahren darauf, dass es endlich losgeht mit den Arbeiten.Weniger gelassen stehen die Ratsmitglieder jedoch dem aktuellen Verwaltungshaushalt gegenüber. Dieser weist bei Einnahmen von 310 000 Euro und 455 500 Euro Ausgaben ein Defizit aus von 145 500 Euro. Allerdings sind darin 140 200 Euro Altlasten aus 2006 enthalten. Im Haushalt 2008 würden folglich lediglich 5300 Euro zur Deckung der laufenden Ausgaben fehlen. Die auf die positive Konjunktur zurückzuführende Entwicklung wird aber auch im kommenden Jahr gedämpft. Denn dann ist das Defizit aus 2007 auszugleichen, das sich aber immerhin von erwarteten 137 000 Euro voraussichtlich auf rund 100 000 Euro vermindern wird. Beigetragen zu der Senkung haben Mehreinnahmen aus dem Forst sowie an Gewerbe- und Einkommenssteuer, aber auch gezielte Einsparungen.Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 248 Euro

Trotz der angespannten Haushaltslage hat Kesten in den vergangenen Jahren Rücklagen für die Erneuerung der Straßenbeleuchtung ansparen können. Die derzeit 15 200 Euro werden im Rahmen des Straßenausbaus Verwendung finden. Daneben sind für den Wegebau 7500 Euro angespart. So gut wie leer ist hingegen der Topf der allgemeinen Rücklagen, die sich auf rund 150 Euro belaufen. Überschaubar sind aber auch die langfristigen Schulden des Dorfes. Die derzeit 43 000 Euro werden sich jedoch im Laufe des Jahres auf knapp 90 000 Euro erhöhen. Denn die Planungskosten (50 000 Euro) für den Ortsstraßenausbau sowie der Erwerb von Grund und Boden (6500 Euro) müssen über Kredit finanziert werden. Abgesehen von diesen Investitionen stecken im Vermögenshaushalt 9700 Euro Tilgung. Ende 2008 wird die Pro-Kopf-Verschuldung der Kestener Bürger daher 248 Euro betragen. Dieser Wert liegt allerdings deutlich unter dem Landesschnitt von 305 Euro bei vergleichbar großen Gemeinden.

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