Die Angst vor dem nächsten Einbruch

Salmtal · Gleich zweimal wurde in den vergangenen Monaten im Geschenkeladen Mikado im Gewerbegebiet Salmtal eingebrochen. Inhaberin Anette Kort ist verängstigt. Die Kripo Wittlich beruhigt. Es gebe keine Hinweise für eine Einbruchserie. Salmtal sei auch kein Brennpunkt für Einbruchkriminalität.

 Anette Kort in ihrem Laden im Salmtaler Gewerbegebiet. Zweimal wurde dieses Jahr hier schon eingebrochen. TV-Foto: Winfried Simon

Anette Kort in ihrem Laden im Salmtaler Gewerbegebiet. Zweimal wurde dieses Jahr hier schon eingebrochen. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"

Salmtal. Wenn Anette Kort morgens kurz vor 9 Uhr ins Salmtaler Gewerbegebiet fährt, um ihren Laden, in dem sie Geschenkartikel, Zeitschriften und Tabakwaren verkauft, zu öffnen, hat sie stets ein mulmiges Gefühl. Sie schaut sich um und betritt dann etwas unsicher ihr Geschäft. Zweimal innerhalb von wenigen Monaten wurde dort eingebrochen - zuletzt in der Nacht auf den 17. Juli. Einbrecher hatten die massive Aluminium-Tür aufgehebelt, das Schloss war herausgerissen. Ganz gezielt hatten es die Einbrecher auf die Posttheke abgesehen. Anette Kort betreibt in ihrem Laden auch eine Postfiliale, sie nimmt Briefe und Pakete entgegen und verkauft Briefmarken und andere Postprodukte.
Die Theke war verwüstet, den eingebauten Tresor, in dem sich Briefmarken und Münzrollen befanden, hatten die Täter mit brachialer Gewalt herausgebrochen und mitgenommen. Außerdem leerten sie die Ladenkasse und räumten sämtliche Zigarettenregale leer. "Das war ein ziemlicher Schock", berichtet die 50-jährige Geschäftsfrau. Dabei hatte sie sich gerade erst von einem ähnlichen Erlebnis erholt.
Es war in der Nacht zum Dienstag nach Ostern, als unbekannte Täter im hinteren Bereich des Ladens ein Küchenfenster einschlugen. Sie gelangten in die Geschäftsräume, hebelten die Kasse auf, entnahmen Geld, leerten die Trinkgeld-Dosen und nahmen eine Stange Zigaretten mit. Anette Kort: "Wenn ich mir vorstelle, ich wäre im Laden gewesen - ein Albtraum."
Ebenfalls im Gewerbegebiet versuchten vor sechs Wochen Einbrecher in das Schnellrestaurant Lokschuppen einzusteigen. Sie schlugen ein Fenster ein, flüchteten aber auf der Stelle, als die Alarmanlage anschlug.
Die Kripo war in allen Fällen vor Ort und hat Spuren gesichert. Norbert Sproß: "Das waren sicherlich keine Profibanden. Uns ist auch keine Einbruchserie bekannt, die im Zusammenhang mit den Taten in Salmtal stehen könnte."
Sproß kann die Verunsicherung und die Angst der Geschäftsfrau verstehen, macht aber auch deutlich: Man werde niemals Einbrüche gänzlich verhindern können. Sproß rät zur Prävention. Wohnungs- und Geschäftsinhaber müssten es den Einbrechern so schwer wie möglich machen.
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Wohnungseinbrüche erneut angestiegen. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnete in Deutschland rund 152 000 Fälle - ein Anstieg von 1,8 Prozent gegenüber 2013. Eingebrochen wurde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- beziehungsweise Glastüren.
Allerdings wurden auch deutlich mehr Einbruchsversuche registriert. Über ein Drittel aller Einbrüche blieben im Versuchsstadium stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Maßnahmen.

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