Die Arbeit als Messdiener bleibt attraktiv

Thalfang/Morbach · Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Messdiener werden, sinkt. Der Dienst und die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen umfasst aber viele Aspekte, die auch heute noch begeistern können. Aktuell beweisen das elf neue Messdiener der Pfarrei Büdlich-Breit-Naurath mit 625 Katholiken.

 Stolz zeigen elf Schüler aus Büdlich, Breit und Naurath/Wald ihre Urkunden, die sie als neue Messdiener der Pfarrei St. Agatha Büdlich ausweisen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Stolz zeigen elf Schüler aus Büdlich, Breit und Naurath/Wald ihre Urkunden, die sie als neue Messdiener der Pfarrei St. Agatha Büdlich ausweisen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang/Morbach. Die strahlenden Mienen sprechen für sich. Die elf neuen Messdiener der Pfarrei St. Agatha Büdlich sind stolz, endlich offiziell dabei zu sein. Im Rahmen einer Messe wurden sie in die Messdienergruppe der Pfarrei aufgenommen.
Zeit, sich kennenzulernen, brauchen die Kinder aus Breit, Naurath und Büdlich nicht. Freundschaften haben sich schon in der Schule oder beim Erstkommunionsunterricht bilden können. Felix entschied sich nach Probealtardiensten, Messdiener zu werden: "Das hat mir gut gefallen." Außerdem könne er so Freunde treffen, was auch Maximilian wichtig ist. Etwaige Unsicherheiten räumten ältere Messdiener aus, denen sie über die Schulter schauen konnten. Philipp (12) hat die Jüngeren bereitwillig ausgebildet. Das habe Spaß gemacht, versichert er.

Freizeitprogramm integriert



Als Belohnung dürfen sie sich auf Ausflüge oder Fahrten freuen. Laut Pfarrer Alexander Kurp stehen mal Kletterpark oder Schwimmbad, mal Wanderungen oder vergünstigte Ferienfreizeiten auf dem Programm. Jüngere seien eher für den Dienst zu begeistern, was auch eine Folge des Ganztagsunterrichtes sei, der zusätzlich belaste.
Insgesamt ist Kurp mit den Messdienerzahlen in den Pfarreien Heidenburg, Büdlich, Horath und Berglicht mit Gräfendhron und Merschbach aber zufrieden. In der Gemeinschaft mit rund 2300 Katholiken gibt es 74 Messdiener im Alter von acht bis 16 Jahren. Jungs und Mädchen sind etwa gleich stark vertreten. Neu dabei in Büdlich sind laut Kurp etwa 50 Prozent der Kommunionkinder, in Breit sogar 75 Prozent. Die Sätze weichen von Jahr zu Jahr ab, spiegeln aber bistumsweite Erfahrungen (siehe Extra). Denn entscheidend ist, wie geburtenstark ein Erstkommunion-Jahrgang ist.

Zufrieden mit Engagement


Das bestätigt auch Pfarrer Michael Jakob, Seelsorger der Pfarreiengemeinschaften Morbach, Bischofsdhron und Morscheid mit rund 6000 Gläubigen. Aktuell engagierten sich 180 Messdiener, womit er sehr zufrieden sei. Zu verdanken sei die große Messdienerzahl dem für den Nachwuchs zuständigen Team. Es biete eine Vielzahl von Projekten, Fahrten oder Ausflüge an.
Bemerkenswert findet Jakob, dass die Kinder nicht nur besondere Angebote begeistern oder ein teurer Ausflug in einen Freizeitpark interessiert. An einem Wochenende mit Übernachtung in einer Turnhalle hätten mehr als 110 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Wichtig sei hier auch die Botschaft für die Messdiener: "Ihr tut das ganze Jahr über etwas für uns - und wir tun etwas für euch." urs

Extra

Nach Zahlen des Bischöflichen Generalvikariats sind derzeit 27 000 Messdiener im Bistum Trier aktiv. In den meisten Gemeinden entschieden sich etwa zwei bis drei Viertel aller Kommunionkinder dafür. Die demografische Entwicklung, aber auch Faktoren wie Kirchenaustritte sorgen für eine rückläufige Tendenz. Während 2011 diözesanweit etwa 1200 Messdiener neu aufgenommen wurden, waren es 2010 noch etwa 1500 und 2009 sogar rund 2000 neue. Parallel dazu nimmt im Bistum Trier die Zahl der Gläubigen ab, binnen eines Jahres sank sie um rund 18 000 Menschen auf aktuell 1,47 Millionen. Ein entscheidender Beweggrund, Messdiener zu werden, ist nach wie vor die gebotene Gemeinschaft, ein grundlegender christlicher Wert. urs

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