Die Arbeiten in der Kirchgasse sind nur der Anfang

Traben-Trarbach · Mehr Luft und mehr Licht: Das ist das Leitmotiv der Bürgerinitiative Leben in Trarbach. Es soll sich in vielen Facetten zeigen und den eng bebauten Stadtteil lebenswerter machen. In der Kirchgasse geht es los.

Traben-Trarbach. Was hat die Bürgerinitiative (BI) Leben in Trarbach 2016 vor beziehungsweise worauf legt sie Wert?
Hohe Priorität, weil auch schon vom Stadtrat beschlossen, ist der Abriss des ehemaligen Polizeigebäudes in der Kirchgasse. Die Forderung nach mehr Luft und mehr Licht im eng bebauten Trarbach wird damit erfüllt. Der Abriss soll in diesen Tagen beginnen. "Hier muss den Verantwortlichen der Stadt und der Bauverwaltung ein großes Lob wegen der zügigen Realisierung des Vorhabens ausgesprochen werden", heißt es von Seiten der BI. Was nach Abriss des mehrstöckigen Gebäudes passiert, steht noch nicht fest. Ein Planungsbüro wird Vorschläge erarbeiten. Die BI legt nach Auskunft von Stadtratsmitglied Jürgen Kullmann, eine der treibenden Kräfte der Initiative, Wert auf die Beteiligung der Bürger. Die BI hat natürlich auch Vorstellungen über die künftige Gestaltung des freiwerdenden Areals. Sie beziehen sich vor allem auf den Bach, der freigelegt werden soll. Die ersten Mitgestalter sind Frank Assion, Dita Baldes, Gisbert Heuser, Karl-Georg Bauer, Johannes Treitz und Gerhard Lettl. Bei der Räumung des Hauses hat BI-Mitglied Jürgen die alten Jugendstil-Einbauschränke und Regale aus der Brückenschänke entdeckt. Sie waren vor der Renovierung der Gaststätte dort eingelagert worden.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der so genannte Blockbereich hinter dem Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde. Auch hier sollen Luft und Licht mehr Platz bekommen. Für den Abriss stehen im Haushalt 500 000 Euro bereit.
Für eine sinnvolle Bebauung werde wohl eine zusätzliche Nutzung, eventuell durch private Investoren benötigt. Dies entspräche den Vorstellungen der BI. "Wenn zum Beispiel ein Café mit Außenausschank auf einem Teil des Platzes käme, wäre das wunderbar. Einen belebten Platz wünschen wir uns ja", sagt Gerhard Lettl, einer der Sprecher.
Drittes wegweisendes Projekt ist die Landesstraßensanierung. Weil ein formales Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden muss, wird sich der Beginn der Arbeiten in der Schottstraße verzögern (der TV berichtete). Ein einfacheres Verfahren scheiterte am Widerspruch einiger Anlieger. Frühestens 2017 sei mit Baurecht zu rechnen.
Interessent für Schleckergebäude


Weitere Punkte, die der BI wichtig sind: Die Ausoniusgesellschaft habe ein Haus erworben, um bei der Sanierung des Hotel/Restaurants "Goldene Traube" eine wirtschaftlich sinnvollere Hotelgröße möglich zu machen. Es soll auch einen Interessenten für das frühere Schlecker-Gebäude geben. Das frühere Gelände von Mercedes-Ziefer sei ideal für die Ansiedlung eines Discounters.
Auch der Wein-Nachts-Markt spielt eine Rolle. Er findet bisher im Stadtteil Traben statt. Der Markt habe sich zu einem sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelt. Um die Besucherströme weiter zu entzerren, sei eine Einbeziehung Trarbachs sinnvoll. Dafür wolle man ein Konzept erarbeiten. Ein Arbeitskreis werde sich diesem Thema widmen.
Ins Leben gerufen wird auch ein Stammtisch. An jedem ersten Montag im Monat treffen sich Interessierte ab 20 Uhr in der "Alten Stadtmühle". Dazu Gerhard Lettl: "So können wir regelmäßiger ins Gespräch kommen und bleiben als Gruppe besser in Kontakt." cb

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