Die Autos der Kreisverwaltung sollen im Trockenen stehen

Wittlich · Neun Stellplätze in der Tiefgarage im Kreishaus reichen derzeit nur für sechs von neun Dienstwagen. Um ein weiteres Auto soll der Fuhrpark erweitert werden. Für dann zehn Wagen hat die Verwaltung einen Platz im Trockenen gefordert und zwei erforderliche Fertiggaragen auf 40 000 Euro geschätzt. Dem sollte der Kreisausschuss zustimmen. Doch Thema und Beschluss wurden vertagt.

Wittlich. Wer im Beruf viel fahren muss oder einen Chefposten hat, für den gibt es in manchen Firmen Dienstwagen. So ist das auch bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Die hat 366 Mitarbeiter. 252 sind im Kreishaus beschäftigt. Den Chefposten hat der Landrat Gregor Eibes nebst Dienstwagen. Weil Mitarbeiter etwa vom Jugendamt, der Baukontrolle oder der Lebensmittelüberwachung viel unterwegs sind, gibt es noch acht weitere. Es sind: ein BMW 5er, drei BMW 3er, zwei BMW 1er und je ein Ford Focus, Citrön Saxo, Kia Sportage.
Für sie wäre theoretisch Platz in der Tiefgarage des Kreishauses. Doch es passen nur sechs Autos hinein. Denn die Verwaltung besitzt noch einen Traktor, einen Schneepflug, eine Kehrmaschine, einen Hänger und einen Reißwolf für die vielen Akten, die man nicht einfach zum Altpapier geben kann. Und der Reißwolf, vor vier Jahren gebraucht gekauft, ist größer als sein Vorgänger und steht deshalb auch in der Tiefgarage. Damals war Platz: Man hatte nur sieben Dienstwagen, bis 2005 waren es sechs. Neben dem Spezial-Aktenvernichter blockieren auch der Kleintraktor sowie Schneepflug & Co. die Tiefgaragenstellplätze. Die Verwaltung betreibt zwar keine Landwirtschaft, aber seit mehr als 20 Jahren braucht sie den täglich für Rasenmähen, Reinigung, Winterdienst. Doch jetzt wird es in der Tiefgarage zu eng. Das ist ein Problem, denn die Kreisverwaltung will nicht mehr, dass Fahrzeuge im Freien stehen müssen.
Drei Garagen an der Volksbank


Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, sagt: "Die Parkplätze sind hinter dem Gebäude und von der Hauptverkehrsstraße nicht einsehbar. Zur Verhinderung von Beschädigungen und zur Gewährleistung einer jederzeitigen Einsatzfähigkeit, auch im Winter, ist ein Zutritts- und Wetterschutz geboten." Das heißt: Alle neun Fahrzeuge sollen unter ein Dach - plus ein neues in ihrer Runde. Das wird laut Follmann wegen einer Gesetzesänderung nötig, die in Vormundschafts- und Betreuungsfällen mehr Außendienste erfordert; dafür wird ein Wagen geleast. Der Kreisausschuss sollte sich am gestrigen Montag damit beschäftigen. Wie mehr Platz geschaffen werden kann, stand schon in der Beschlussvorlage: Erst mal soll der Reißwolf raus. Der passt nur nicht durch die Kellertür, die verbreitert werden soll.
Außerdem sind drei Fertiggaragen an der Grenze zur Volksbank gewünscht. Eine gibt es schon, die steht am Cusanus-Gymnasium und kann versetzt werden. Fehlen noch zwei als künftiges Lager für Schneepflug & Co.. Das soll 35 000 bis 40 000 Euro kosten und trotzdem nicht zu höheren Ausgaben als bisher geplant führen. Der Grund: Für die Sanierung des Tiefgaragendaches, in das es reinregnet, waren 100 000 Euro geplant. Sie wird billiger, damit könnten die Garagen finanziert werden. Doch gestern kam es zu keinem Beschluss wie vorgesehen. Das Thema Fertiggarage wurde von der Tagesordnung genommen. Landrat Gregor Eibes sagte: "Da müssen wir noch mal drüber nachdenken."Dienstwagen: Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hat neun Dienstwagen. Damit wurden 2010 rund 188 000 Kilometer zurückgelegt. Als Ist-Ausgaben (Leasing, Abschreibung, Steuern, Reparaturen, Treibstoff etc.) sind 64 000 Euro angefallen. Der Kreis Bitburg-Prüm (270 Mitarbeiter) hat acht Dienstfahrzeuge und damit 2010 250 000 Kilometer zurückgelegt bei 60 000 Euro Kosten. Er besitzt übrigens auch ein Dienstfahrrad. Dem Vulkaneifelkreis war es auf TV-Nachfrage nicht möglich Vergleichzahlen zu liefern. sos

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