"Die Bio ist unersetzlich"

BERNKASTEL-KUES. Getreu eines Werbespruchs war die Biologische Bundesanstalt nie wertvoller als heute. Die Steillagen-Forschung soll nun endlich zementiert werden.

Es gibt viele so genannte unendliche Geschichten. Die Geschichte um die Biologische Bundesanstalt (Institut für Pflanzenschutz) nimmt da einen prominenten Platz ein. Das Institut in der Kueser Brüningstraße war schon mehrfach so gut wie tot, dieser Tod war sogar schon von höchster Stelle, der Bundesregierung, verkündet. Doch immer wieder kehrte das Leben zurück. Ende der 90er Jahre, als die diversen Bundesanstalten auf dem Prüfstand waren, gaben sich Minister und Staatssekretäre in Bernkastel-Kues die Klinke in die Hand. Vor zwei Jahren dann gab Verbraucherschutzministerin Renate Künast wo etwas wie eine Bestandsgarantie ab, die aber noch nicht schriftlich fixiert wurde. Durch das Aufkommen der Schwarzfäule ist das Institut für Pflanzenschutz wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Michael Maixner, kommissarischer Leiter der "Bio", ist derzeit ein gefragter Mann. Der "Runde Tisch" am Freitag ( TV vom 18. September), bei dem Maixner wiederholt die Thematik beleuchtete, hat die herausragende Bedeutung des Instituts deutlich gemacht. Mit am Tisch war auch die Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken, die auch zweite Vorsitzende des Fördervereins der Biologischen Bundesanstalt ist. Wer besser als die Grünen-Politikerin könnte Auskunft darüber geben, ob der Bestand des Instituts gesichert ist. Schließlich gehört sie der gleichen Partei an wie die Verbraucherschutzministerin. "Die Steillagenforschung bleibt auf jeden Fall in Bernkastel-Kues erhalten", sagte Höfken dem TV . Derzeit werde das Konzept bei den Haushaltsberatungen festgezurrt. Wenige Stunden später, beim "Tag der offenen Tür" in der "Bio", ging sie noch einen Schritt weiter. "Bernkastel-Kues wird auf jeden Fall gewinnen", sagte sie. Land und Bund seien da auf einer Linie.Dienhart: Institut arbeitet mit großer Effizienz

Für die Besucher gehört das Institut zu Bernkastel-Kues wie Nikolaus Cusanus oder das Weinfest. Diese Einschätzung gilt für Ökowinzer und konventionell wirtschaftende Winzer in gleichem Maße. "Gottseidank, dass es da ist", lobt Öko-Winzer Hans Dienhart aus Maring-Noviand. Er ist auch ein Geschädigter der Schwarzfäule. "Das Institut ist wertvoll für den Steillagen-Weinbau", sagt er. Dort werde mit großer Effizienz gearbeitet. Derzeit laufe ein Labortest, mit weniger Kupfereinsatz eine höhere Wirksamkeit gegen Krankheiten zu erzielen. Für Ökowinzer ist Kupfer eines der Spritzmittel, die sie einsetzen. "Ich finde es gut, dass die Bio in die Öffentlichkeit geht", fügt Willi Schaefer aus Graach, einer der besten Winzer der Region, an. "Das Auftreten der Schwarzfäule unterstreicht, dass die Bio unersetzlich ist."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort