Die Bürger leben in Sicherheit

BERNKASTEL-KUES. Wer an der Mittelmosel lebt, hat gute Chancen, nie Opfer einer Straftat zu werden. Zudem werden zwei Drittel aller Fälle aufgeklärt.

Ungefährlich, ungefährlicher, Bernkastel-Kues: Ganz stimmt diese Steigerung in Bezug auf die Kriminalstatistik 2005 nicht, denn wer von einer Straftat betroffen ist, sieht das natürlich anders. Aber die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines kriminellen Aktes zu werden, ist im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Bernkastel-Kues (Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron sowie Teile der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf) gering. Im Durchschnitt kommen in Rheinland-Pfalz auf 100 000 Einwohner 7332 Straftaten, im Bereich der PI Bernkastel-Kues sind es nur 4250. Im Jahr 2005 hatten es die Beamten mit 1361 Straftaten zu tun, 101 weniger als im Vorjahr. Diese kleine Gesamtzahl ändert sich immer dann rasant, wenn ein Serientäter (meist Betrüger oder Einbrecher) sein Unwesen treibt. Weil 2004 eine große Anzahl von Betrugsfällen im Zusammenhang mit der Betreuung älterer Menschen aufgeklärt wurde, nahm die Zahl der Straftaten 2005 wieder ab. Rückgänge verzeichnete die Polizei auch bei Unterschlagung und Sachbeschädigung (insbesondere an Kraftfahrzeugen). In die andere Richtung ging es bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung, Ladendiebstahl, Diebstahl aus Kraftfahrzeugen und Einbrüchen - allerdings auf einem Niveau, das im Vergleich zu Ballungszentren nicht Besorgnis erregend ist. Für die Polizei hat die Zunahme im Bereich Körperverletzung eine klare Ursache: Am Gestade in Bernkastel hat eine weitere Diskothek geöffnet. Zudem ist die Sperrstunde weggefallen. "Wir sind jedes Wochenende dort", sagt Klaus Herrmann, stellvertretender Leiter der PI Bernkastel-Kues. Meist haben es die Beamten mit Alkoholisierten zu tun.Große Rauschgiftszene gibt es hier nicht

Weiter zugenommen hat die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (94 Fälle). Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion, führt dies auf die, gegenüber 2004, noch besseren Kontrollen zurück. "Eine große Rauschgiftszene gibt es hier nicht", stellt er klar. Fast 99 Prozent der Rauschgiftkonsumenten werden am Steuer eines Fahrzeuges angetroffen. Die Aufklärungsquote liegt bei 65,61 Prozent (Landesdurchschnitt 61,3 Prozent). Helmut Kaspar: "Alles, was über 60 Prozent liegt, ist sehr gut." Der Beamte führt das darauf zurück, dass auch die Polizisten, die im Streifendienst eingesetzt sind, in Sachen "Straftatenaufnahme" und "Spurensicherung" ausgebildet werden. "Alle Beamten gehen hoch motiviert und professionell an die Arbeit heran", lobt der Dienststellenleiter.

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