Die Container können kommen

Thalfang · Den Baubeginn des Containerdorfes für die Realschule plus in Thalfang feierten Vertreter aus Politik und Gesellschaft mit einem traditionellen Spatenstich. Ende März soll es fertig sein. Dann kann die Sanierung des gegenüberliegenden Schulgebäudes beginnen.

Die Container können kommen
Foto: (m_huns )

Thalfang. "Das ist für Thalfang eine Herkulesaufgabe", sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Marc Hüllenkremer, beim Spatenstich zum Bau einer Containerschule. Diese Anlage soll in Zukunft 260 Schüler aufnehmen, die während der Sanierung der Realschule plus untergebracht werden müssen. Die Gemeinnützige Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe, die in direkter Nachbarschaft eine betreute Wohnanlage betreibt, überlässt der Verbandsgemeinde dazu ein Grundstück direkt gegenüber dem Schulgebäude. Bürgermeister Hüllenkremer erinnert an die hohen Kosten von 10,77 Millionen Euro, die für die Sanierung der Realschule erforderlich sind. Immerhin greife das Land der VG "kräftig unter die Arme" - mit einem Zuschuss von zwei Millionen Euro. Vor dem Hintergrund der Kommunalreform und eines möglichen Wechsels der Verbandsgemeinde in den Landkreis Trier-Saarburg trägt Thalfang die Hauptlast der Schulsanierung: 8,4 Millionen Euro. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich ist mit 330 000 Euro beteiligt. "Es ist ein wichtiger Schritt, um das Zentrum Thalfang zu erhalten," sagt Hüllenkremer.
Staatssekretär Hans Beckmann lobt das pädagogische Konzept der Schule: "Mit vielen Arbeitsgemeinschaften wird hier auch das soziale Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Die Containerschule, die am 13. März bezogen werden soll, bezeichnete er als "einmalige kreative Lösung." Andreas Janouschkowetz vom Planungsbüro Loewer und Partner in Darmstadt erklärt, dass nach dem Umzug der Schüler im Frühjahr in einem ersten Schritt eine Schadstoffsanierung erfolge, denn beim Ausbau von Zwischendecken und Fenstern würden Asbest, PCB und Mineralfasern frei. Anschließend erfolge eine energetische Sanierung der Gebäudehülle und Baumaßnahmen, um die Schule barrierefrei zu machen. Janouschkowetz: "Sie haben nachher ein Gebäude in Neubauqualität". Ende 2017 soll das Projekt abgeschlossen sein. Zwei Jahrgänge werden währenddessen im Containerdorf eingeschult, sagte Schulleiterin Sabine Becker - und bedankte sich schon im Voraus bei Hausmeister André Lehnen, der nun nicht nur eines, sondern zwei Gebäude unter seiner Obhut hat. Becker: "Wir hatten 2007 209 Schüler, jetzt sind es 260. Wir sind stolz darauf, dass unsere Schule so gewachsen ist." Schülersprecher Jordan Ziedell Tankeu, 15 Jahre, sagt: "Es war zwar eine schöne Zeit in der alten Schule, aber was danach kommt, ist besser. Ich freue mich für die zukünftigen Schüler, auch wenn unser Jahrgang die neue Schule nicht mehr erleben wird."Extra

Die Realschule in Thalfang besteht seit 1971. Wegen des hohen Alters ist eine Sanierung notwendig, um sie wettbewerbsfähig zu halten. Als kooperative Realschule plus bietet sie eine Alternative zu den Integrierten Gesamtschulen in Hermeskeil und Morbach. Ihr Einzugsgebiet erstreckt sich auf die Verbandsgemeinde Thalfang und die Verbandsgemeinde Hermeskeil. Seit dem Schuljahr 2003/2004 bietet die Realschule ein freiwilliges Ganztagsangebot. Neben dem Unterricht bietet die Schule auch Arbeitsgemeinschaften, darunter eine Theater-AG, eine Schulband und die Ausbildung zum Streitschlichter. Neben Englisch wird das Fach Französisch seit dem Schuljahr 2001/2002 unterrichtet. 30 Prozent der Schüler nehmen das Angebot der zweiten Fremdsprache wahr. Besondere Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit liegen in der Berufsorientierung sowie einem Präventionsprogramm. Die Schule arbeitet eng mit den Jugendhilfeeinrichtungen der Region zusammen. Derzeit besuchen elf Kinder und Jugendliche aus den Jugendhilfeeinrichtungen "Live Soziale Chancen" in Thalfang und Deuselbach und aus der "Kinderwohngruppe Rascheid" die Schule. hpl

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