Die den Gürtel enger schnallen

MANDERSCHEID. Es wurde ein langer Tag für die Kreisverbandsmitglieder des größten Sozialverbandes von Deutschland: Schon die kämpferische Rede des VdK-Landesvorsitzenden Andreas Peifer dauerte ihre Zeit, ebenso die geheime Abstimmung.

 Der frisch gewählte Vorstand des Sozialverbandes VdK Wittlich-Daun ist komplett: Geschäftsführerin Ludwina Schäfer (Fünfte von links), Vorsitzende Marita Horn (Fünfte von rechts), Landesvorsitzender Andreas Peifer (Vierter von links), der in Manderscheid als Wahlleiter fungierte. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Der frisch gewählte Vorstand des Sozialverbandes VdK Wittlich-Daun ist komplett: Geschäftsführerin Ludwina Schäfer (Fünfte von links), Vorsitzende Marita Horn (Fünfte von rechts), Landesvorsitzender Andreas Peifer (Vierter von links), der in Manderscheid als Wahlleiter fungierte. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Der 16. Ordentliche Kreisverbandstag entpuppte sich für die Delegierten im Manderscheider Kurhaus zum schweißtreibenden Arbeitstreffen. Mit leichter Verspätung stimmte ein betont kämpferischer Landesvorsitzender die Mitglieder aus den Kreisen Daun und Bernkastel-Wittlich ein. Die Aufzählung sämtlicher gesetzlicher Novellen der vergangenen Jahre zeigte, wie Andreas Peifer mit der Feststellung Recht hat: "Die, die Arbeit haben, arbeiten länger. Die, die keine Arbeit haben, bleiben länger arbeitslos." Als "sehr diplomatisch Formulierung" bezeichnete er die Aussage von Finanzminister Peer Steinbrück, es gebe in der Wirtschaft "eine gewisse Maßlosigkeit". Millionenschwere Zusatzeinnahmen von "Ackermännern und Konsorten" stünde eine Rente gegenüber, die in Rheinland-Pfalz im Schnitt 771 Euro monatlich betrage. Es sei die Massenarbeitslosigkeit unter der Renten- und Krankenversicherungen massiv litten. Schwund von 1111 Mitgliedern

Als Skandal bezeichnete Peifer die Verhaltensweisen jener Herren, "die seit Jahrzehnten Hosenträger tragen und uns ständig auffordern, den Gürtel enger zu schnallen". Geschäftsführerin Ludwina Schäfer fasste die Entwicklung ihres Kreisverbands seit 2003 zusammen. 2093 neuen Mitgliedern steht ein (meist durch Sterbefälle) verursachter Mitgliederschwund von 1111 Menschen gegenüber. Von den 6487 Vdk-lern sind 4137 Männer und 2350 Frauen. Große Erfolge verbuchte Schäfer bei den Rentenanträgen und Widersprüchen, bei deren Durchsetzung ihre jahrzehntelange Erfahrung den Mitgliedern behilflich ist. Seit dem letzten Kreisverbandstag vor vier Jahren unterstützte sie über 3500 Verfahren in den Bereichen Unfall, Schwerbehinderung und Sozialversicherung und setzte Nachzahlungen in Höhe von fast 1,95 Millionen Euro durch. "Anhand dieser Zahlen können Sie sehen, welche Arbeit bei geringem Personalaufwand geleistet wird." Marita Horn, die nach dem überraschenden Tod von Hans-Georg Hüben im Sommer 2006 den Vorsitz des Kreisverbandes übernommen hatte, eröffnete die Arbeitstagung. Ihr Rechenschaftsbericht konnte daher nur einen kleinen Einblick in das Wirken des Verbands geben: "Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit, alle Ortsverbände zu besuchen." In der nächsten Zeit, versprach sie, werde sie das nachholen. Abzusehen sei, dass die Arbeit des VdK bei der Abwicklung von Anträgen und Verfahren in der Zukunft nicht einfacher werde. "Unser Ziel wird weiterhin sein, die Interessen unserer Mitglieder in den vielfältigsten sozialen und sozialpolitischen Bereichen wahrzunehmen."Vorstand durch drei neue Beisitzer verstärkt

Die abschließende, durch mehrere geheime Wahlgänge unerwartet zeitaufwändige Vorstandswahl führte zu folgenden Ergebnissen: Als Kreisvorsitzende wurde Marita Horn bestätigt. Ihre Stellvertreter sind Anke Schäfer und Heinz Willems. Kreiskassenverwalter ist Heinz Steffen, der Schriftführer Clemens Werland, die Frauenbeauftragte Hannelore Haubrich. Die beiden Kassierer sind Hubert und Richard Müller. Drei neue Beisitzer - Dieter Klaes, Friedrich Mittendorfer und Ursula Orfey - ergänzen die Runde der "alten Hasen" bestehend aus Hildegard Cornesse, Winfried Daun, Günter Preis, Alfred Stettgen, Oswald Wierz und Herbert Wiesmann.

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