INFRASTRUKTUR Die Retter sind umgezogen

Andel · Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues wird von der neuen Wache in Andel versorgt. Dort ist viel Platz für fünf Rettungsfahrzeuge und 45 Mitarbeiter.

 Symbolischer Akt: DRK-Geschäftsführer Carsten Berg, Präsident Ulf Hangert und Rettungsdienst-Geschäftsführerin Ilse Pazen-Prinz haben von Architekt Werner Ritter (rechts) gerade den Schlüssel bekommen.

Symbolischer Akt: DRK-Geschäftsführer Carsten Berg, Präsident Ulf Hangert und Rettungsdienst-Geschäftsführerin Ilse Pazen-Prinz haben von Architekt Werner Ritter (rechts) gerade den Schlüssel bekommen.

Foto: TV/Clemens Beckmann

Die Halle ist groß – sehr groß sogar. Fünf Rettungswagen finden in der neuen DRK-Rettungswache im Gewerbegebiet im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel bequem Platz. Am vorherigen Ort, nahe beim Bernkastel-Kueser Krankenhaus, gab es diesen Raum für die immer breiter werdenden Fahrzeuge nicht. Auch deshalb hatte sich der Kreisverband des Deutschen Roten Keuzes vor einigen Jahren für einen Neubau entschieden.

Es gab damals Diskussionen um den Standtortwechsel weg vom Krankenhaus. „Wir haben alle Möglichkeiten geprüft“, sagt Ilse Pazen-Prinz, Geschäftsführerin des DRK-Rettungsdienstes Eifel-Mosel-Hunsrück bei der offiziellen Einweihung. Vom neuen Standort seien Fahrten in alle Richtungen des Einsatzgebietes möglich. Es ist in etwa mit dem Gebiet der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues identisch.

Die Qualität des Rettungsdienstes sei im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig, sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der VG und Präsident des DRK-Kreisverbandes: von den Fahrzeugen und von den Menschen, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. „Die neue Rettungswache ist ein wichtiger Schritt, um diese anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen“, sagt Hangert.

Ähnlich drückt es Landrat Gregor Eibes aus. Mit dem neuen Gebäude seien alle Voraussetzungen geschaffen, um den Rettungsdienst zu gewährleisten. Der Kreis Bernkastel-Wittlich trägt 75 Prozent der Investitionskosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro.

Auch der Landrat geht auf die lange Vorgeschichte und die Standortfrage ein. Ein Neubau am alten Standort sei nicht möglich gewesen. Und es gebe Vorschriften wie Fahrzeuggrößen und Hygiene, die einzuhalten seien.

Einzuhalten sei auch die 15-Minuten-Frist, in der die Retter vor Ort eines Geschehens seien müssen. Diese Zeit werde von Andel aus eingehalten.

Für den Landrat ist das menschlische Kapital ganz wichtig. Der Dienst den die Mitarbeiter in den Rettungswachen verrichten, sei unwahrscheinlich schwer. „Danke, dass sie sich dafür bereit stellen. Fahrzeuge können wir kaufen, bei den Menschen geht das nicht“, erläutert er.

Deshalb sei es wichtig entsprechende Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Dank des Landrates geht auch an die vielen Ehrenamtlichen in den Ortsvereinen und an die Funktionäre, „die im Ehrenamt Verantwortung übernehmen“.

Die neue Rettungswache liegt ganz oben im Gewerbegebiet Andel. „Sie ist auch ein Ort der Ruhe und des Zurückziehens“, sagt Ilse Pazen-Prinz mit Blick auf die Tätigkeit der Mitarbeiter.

„Die leiden am Helfersyndrom“, erläutert sie. Das neue Haus biete, auch wegen der großzügigen Dachterrasse mit tollem Ausblick, die Möglichkeitkeit zur Regeneration.

In dem zweistöckigen Gebäude stehen den Mitarbeitern im Obergeschoss unter anderem Schlafräume, sanitäre Anlagen, ein großer Aufenthaltsraum und eine Küche zur Verfügung.

 Die neue Rettungswache im Gewerbegebiet im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel.

Die neue Rettungswache im Gewerbegebiet im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel.

Foto: TV/Clemens Beckmann

Die ehemalige Rettungswache am Bernkastel-Kueser Krankenhaus wird, so DRK-Kreisgeschäftsführer Carsten Berg, weiter genutzt: in erster Linie vom Ortsverein Bernkastel-Kues. Die stellen dort nun Fahrzeuge ab, die vorher anderswo ihren Platz hatten. Auch ein Fahrzeug der Wasserwacht kann dort stehen. Die neue Rettungswache sei der erste Ort dieser Art im Kreis, der ganz auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet werden konnte.

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