Roller fahren noch selten Die E-Scooter sind da im Kreis Bernkastel-Wittlich – oder doch nicht?

Wittlich/Traben-Trarbach/Bernkastel-Kues · Die elektrobetriebenen Roller sind für die deutschen Straßen zugelassen worden. In vielen Großstädten sind sie ein Thema, auch wegen der Diskussion um deren Sicherheit. So sieht es im Kreis Bernkastel-Wittlich aus.

 Diese Elektrotretroller stehen auf dem Kaiserplatz in Frankfurt am Main. Rollen die viel diskutierten E-Scooter auch schon vermehrt im Kreis Bernkastel-Wittlich?

Diese Elektrotretroller stehen auf dem Kaiserplatz in Frankfurt am Main. Rollen die viel diskutierten E-Scooter auch schon vermehrt im Kreis Bernkastel-Wittlich?

Foto: dpa/Andreas Arnold

Seit wenigen Wochen sind die elektrobetriebenen Roller auf den Straßen in Deutschland erlaubt. Mindestens zwei tödliche Unfälle im Zusammenhang mit den E-Scootern gab es bereits, einer davon ereignete sich in Deutschland. In Trier rüstet sich die Polizei bereits für die steigende Anzahl der Zweiräder, doch wie ist der Stand in Wittlich, Traben-Trarbach, Bernkastel-Kues und der Umgebung?

Wittlich Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich, teilt mit: „Das Thema E-Scooter ist bei uns noch nicht aufgeschlagen.“ Generell bezeichnet er die Entwicklung alternativer Antriebe und Fortbewegungsmittel in Zeiten des Klimawandels aber als zwingend notwendig. „Wie bei der Nutzung anderer zugelassener Fortbewegungsmittel auch, geht die Gefahr eines solchen Gerätes fast immer vom Nutzer aus; sofern sich die Nutzer an die bestehenden Regeln halten und auf die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr achten, dürften sich die Probleme in einem überschaubaren Rahmen halten“, sagt Stöckicht.

Traben-Trarbach Patrice Langer, der Bürgermeister von Traben-Trarbach, steht den E-Scootern nicht ganz so positiv gegenüber. „Wir haben bereits einige Probleme mit Fahrradfahrern in Traben-Trarbach. Ich bin selbst zum Beispiel mal welchen begegnet, die ich darauf hingewiesen habe, dass sie nicht gegen die Einbahnstraße fahren dürfen. Daraufhin haben sie mich Arschloch genannt.“ Es gebe auch Beschwerden von Anwohnern, die beispielsweise von Fahrradfahrern auf dem Bürgersteig „angeklingelt“ worden seien. Er habe die Befürchtung, dass die E-Scooter die Verkehrssituation eher verschärfen könnten – vor allem, wenn sich ein ähnlicher Prozentsatz an Fahrern nicht an die Regeln halte, wie es bei den Fahrradfahrern bereits der Fall sei.

Bernkastel-Kues
Laut der Verbandsgemeindeverwaltung sind E-Scooter in Bernkastel-Kues derzeit eher selten zu sehen. Die Fahrzeuge seien eher ein Thema für größere Städte, außerdem sei das Kopfsteinpflaster für die Roller auch nicht gut geeignet. Axel Schmitt vom Fachbereich Bürgerservice sagt, dass dort aber auch Nachbesserungsbedarf bezüglich der Sicherheit bestehe. „Wie so häufig wurde das Problem der E-Scooter von der Politik erst sehr spät erkannt. Nachdem diese Geräte bereits den Markt erobert haben, sind nun Regelungen eingeführt worden, die offensichtlich nicht alle Gefahren bedacht haben, die von diesen Fahrzeugen ausgehen“, sagt Schmitt. Auch in Bernkastel-Kues sei festzustellen, dass sich Radfahrer häufig nicht an die Straßenverkehrsordnung halten. Das sei aber nicht auf E-Bikes oder E-Scooter beschränkt, sondern ein allgemeines Problem mancher Verkehrsteilnehmer.

Die Polizei Bei der Polizei in Wittlich bleibt der große Ansturm ebenfalls aus. Stefanie Scheit von der Polizeiinspektion sagt: „Die Zahl der E-Scooter im Kreis Bernkastel-Wittlich ist gefühlt noch sehr gering. Die Fahrzeuge sind bisher nur vereinzelt im Straßenverkehr zu sehen.“ Bisher seien in dem Bereich der Inspektion noch keine Verkehrsunfälle mit diesen Fahrzeugen registriert. Auch Verkehrsverstöße seien bisher noch nicht geahndet worden.

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