Die Erfolgsgeschichte geht weiter

MORBACH. Mit illustren Gästen hat Morbach seinen 30. Geburtstag gefeiert und die verdienten Ehrenamtlichen der Gemeinde geehrt.

Anfangs heiß diskutiert, ging sie Mitte der 70er Jahre an den Start: die Einheitsgemeinde Morbach. "Es war keine einfache Geburt", erinnerte Bürgermeister Gregor Eibes bei der Feier "30 Jahre verbandsfreie Gemeinde Morbach" an den "schmerzlichen Verlust der Selbstständigkeit". Inzwischen hat sich der Sonderweg, den Morbach mit drei anderen Gemeinden in Rheinland-Pfalz beschritt, als Vorzeigeprojekt bewährt. In erster Linie gelte dafür Bürgern, Ratsmitgliedern und Ehrenamtlichen der Gemeinde Dank, hob Hendrik Hering, Staatssekretär des Innenministeriums hervor. "Ohne sie wäre das Modell Morbach nicht denkbar", rückte er in seiner Festansprache die Verdienste ins rechte Licht. In den 60er Jahren seien noch große Aufgaben zu bewältigen gewesen, beispielsweise Wasserversorgung, Bauleitplanung oder Bildung. Um so beeindruckender sei die Gegenwart mit Projekten wie "Entwicklungsschwerpunkt Hochwald" oder das Konversionsprojekt "Morbacher Energielandschaft", die er "vorbildlich für die nachhaltige Entwicklung" dieser Region nannte. Anerkennung gab es auch von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. "Ich bin gekommen, um meinen Respekt vor der Leistung der vergangenen Jahrzehnte zu zeigen", lobte ADD-Präsident Josef Peter Mertes. Er habe den "Zoff" der Anfangszeit, den Prozess des Zusammenwachsens, noch gut in Erinnerung. Doch die Gemeinde habe viel erreicht, was nicht nur die 3500 Arbeitsplätze - Tendenz steigend - belegten, sondern die gesamte Infrastruktur. "Ohne Ehrenamtliche geht nichts!"

Ein einzigartiges Vorzeigeprojekt sei der Archäologiepark Belginum, und auch das Vereinsleben könne sich sehen lassen. Landrätin Beate Läsch-Weber hob das Deutsche Telefon-Museum in Morbach hervor. Komplettiert werde die "Museumsmeile" durch das Holzmuseum. Seit 1975 habe Morbach mehr als 134 Millionen Euro in seine Entwicklung investiert. Das Steueraufkommen sei von 1,7 Millionen Euro (1975) auf 11,3 (2004) gestiegen, so dass die Steuerkraftmesszahl pro Bürger mit 754 Euro weit über dem Landesschnitt (539) liege. Daher sei der Schritt in die Einheitsgemeinde zwar ein mutiger, aber auch ein richtiger gewesen: "Die Erfolgsbilanz Ihrer Gemeinde gibt Ihnen Recht." Ein Stillstand zeichne sich dennoch nicht ab, wie Bürgermeister Eibes deutlich machte. Mit Gewerbe, B 50 neu und Flughafen Hahn habe das "Zentrum im mittleren Hunsrück" eine Chance, "die Strukturreform überleben" zu können. Die Seele des Ganzen seien jedoch die Ehrenamtlichen: "Was wären unsere Dörfer ohne sie!" Mit Hering würdigte Eibes daher deren Verdienste durch Auszeichnungen von Land, Städtebund und Gemeinde. Die Kreismusikschule, unter der Leitung von Nikolai Tchotchev, bot dazu einen einfühlsamen Rahmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort