Die ersten Häuslebauer können bald loslegen

Traben-Trarbach · Bis zu 100 Häuser sollen im Stadtteil Traben entstehen. Der Weg dahin war weit und steinig. Noch sind nicht alle Steine aus dem Weg geräumt - auch nicht in der angrenzenden Bergstraße. Die Emotionen, die sogar zu Drohungen und Beleidigungen führten, sind allerdings offenbar der Sachlichkeit gewichen.

Traben-Trarbach. Für diejenigen, die in Traben-Trarbach bauen wollen, hatte Stadtbürgermeister Patrice Langer beim Neujahrsempfang eine gute Nachricht. "Alle rechtlichen Hürden für das Baugebiet Königsberg sind genommen", verkündete er. Das heißt aber nicht, dass dort nächste Woche mit dem Bau von Wohnhäusern begonnen werden kann.
"Wir werden uns in Kürze mit den entsprechenden Vertretern der Verbandsgemeinde zusammensetzen und den Fahrplan stricken", erläuterte er. Dabei geht es unter anderem um die Ausschreibung für die Be- und Entwässerung sowie für die Baustraße.
Wie berichtet, ist schon seit Jahren ein Baugebiet in der Gemarkung "Am Königsberg" im Gespräch. Oberhalb der Trabener Bergstraße könnten bis zu 100 Bauplätze entstehen. Die Angst der Bewohner der Bergstraße: Die Straße könne über Jahre als Zufahrt für Baustellenzulieferer und Maschinen herhalten. Ein weiteres Thema ist die Entwässerung des Baugebietes. Der Bau dort soll einhergehen mit einer Sanierung des Kanals in der Bergstraße. Dazu muss die Straße aufgerissen werden.
Es gab auch ein Normenkontrollverfahren gegen das Baugebiet. Ein Bürger hatte es angestrengt und damit die Pläne erst einmal gestoppt.
Die Folge waren Beleidigungen und Drohungen gegen Vertreter der Interessengemeinschaft Bergstraße (der TV berichtete). Von dort hieß es: Wir haben mit dieser Klage nichts zu tun. Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt, sagt Dieter Wolff von der Interessengemeinschaft. Vergangene Woche hätten er und andere IG-Vertreter sich das Video über den Zustand des Kanals ansehen können.
Es geht jetzt vor allem um die Kosten für die Wiederherstellung der Straße nach der Kanalsanierung. "Wir werden rechtlich prüfen lassen, ob die Verteilung von 60 Prozent für die Anlieger und 40 Prozent für die Stadt in Ordnung ist", sagt Dieter Wolff. Er ist der Meinung, dass die Bergstraße durch das Baugebiet den Status einer Anliegerstraße verliert.
Nach Auskunft von Hajo Neumes, Werkleiter der VG Traben-Trarbach, könnten noch in diesem Jahr die ersten Häuslebauer beginnen. Über welche Strecke die Zufahrt erfolge, sei auch Gegenstand der anstehenden Gespräche, sagt Neumes. Für die Sanierung des Kanals in der Bergstraße und in der geplanten Form sieht er keine Alternative. "Das muss gemacht werden", sagt er.
Stadtbürgermeister Patrice Langer hofft, dass nun bald ein schnellerer Gang eingelegt werden kann. "Wir brauchen das Baugebiet, damit junge Familien hierherziehen können", sagt er. cb

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