Die fast neue Brücke bringt Schwung in die Stadt

TRABEN-TRARBACH. Ein großes Fest für Traben-Trarbach. Nach einer Bauzeit von knapp eineinhalb Jahren wurde am Samstag die runderneuerte Moselbrücke eingeweiht. Mit einem bunten Rahmenprogramm feierten Bürger und viele Gäste dieses für die Stadt so bedeutende Ereignis.

 Kleiner Festakt mitten auf der Brücke: Viele waren gekommen, um dem historischen Ereignis beizuwohnen.Foto:: Klaus Kimmling

Kleiner Festakt mitten auf der Brücke: Viele waren gekommen, um dem historischen Ereignis beizuwohnen.Foto:: Klaus Kimmling

Vergessen der Ärger, vergessen die Sperrungen, vergessen der Lärm, der Dreck. In einigen Jahren sind vielleicht auch die enormen Umsatzeinbußen der Traben-Trarbacher Geschäftsleute vergessen, die sie während der Bauzeit erleiden mussten. Am Samstag überwog einfach nur die Freude, dass diese schlimme Zeit vorbei ist und dass aus der nach dem Krieg errichteten reinen Zweckbrücke doch noch ein kleines Schmuckstück für die Stadt geworden ist. Die Brücke ist endlich fertig. Fast, denn am Treppenaufgang zum Trarbacher Moselvorgelände wird noch gearbeitet. Wie neu sieht sie aus in ihren bunten Farben und den modernen Lampen. Die Planer, Ingenieure und Arbeiter haben ganze Arbeit geleistet, und das im positiven Sinne. Mehrere hundert Traben-Trarbacher hatten sich am Samstag um 11 Uhr mitten auf der Brücke versammelt, um dem historischen Augenblick beizuwohnen. Der wichtigste Ehrengast, Wirtschafts- und Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage, kam leicht verspätet, dafür durfte er sich als einziger von seinem Fahrer auf die für kurze Zeit für den Verkehr gesperrte Brücke chauffieren lassen. Von Traben aus marschierten die Sponheimer Musketiere mit Musketen und Fahnen zum Ort der Einweihungsfeier, der Musikverein Traben-Trarbach gab dazu das richtige Marschtempo vor. Die Honoratioren der Stadt sowie Weinkönigin Dorothe Haussmann, VG-Chef Ulrich K. Weisgerber, Landrätin Beate Läsch-Weber, die Landtagsabgeordneten Alexander Licht, Günther Rösch und Elfriede Meurer - sie und andere Ehrengäste genossen mit dem Publikum sichtlich das freudige Ereignis, zumal bis zu diesem Zeitpunkt kaum ein Wölkchen den Himmel trübte. Edeltrud Beyer, Chefin des Landesbetriebs Straßen und Verkehr in Trier, und sozusagen die oberste Bauherrin des Projektes, trat als erste ans Mikrofon, begrüßte die Traben-Trarbacher und namentlich die Ehrengäste. Auch sie kann jetzt durchatmen, musste sich ihre Behörde doch einige Kritik gefallen lassen, nachdem sich die Bauarbeiten um rund sieben Monate verlängerten. Staatsminister Bauckhage bezeichnete die Brücke als "Lebensader der Kur-und Weinstadt" und unterstrich die herausragende Bedeutung der Verkehrsfreigabe im Zuge der B 53 für den Ort. "Die sanierte Brücke ist ein wirkliches Glanzstück für die Jugenstilstadt Traben-Trarbach und wird die Attraktivität der Stadt weiter steigern", betonte er. 4,8 Millionen Euro insgesamt kostete das Projekt, wovon drei Millionen Euro der Bund, 1,5 Millionen Euro die Stadt und rund 250 000 Euro die VG-Werke aufbrachten. Das Land wiederum förderte den städtischen Anteil mit rund 1,2 Millionen Euro. Gelder, die in Traben-Trarbach gut angelegt seien, meinte Bauckhage. Ein sichtlich stolzer Stadtbürgermeister Alois Weber erinnerte an den Bau der ersten Moselbrücke vor mehr als 100 Jahren. Der Brückenbau sei das entscheidende Ereignis und die wichtigste Voraussetzung zur Bildung der Doppelstadt im Jahr 1904 gewesen. Weber: "Damit war die Brücke damals wie heute ein wesentliches Stück für uns alle, besonders aber auch für die vor uns lebenden Generationen ein Stück Heimat geworden." Weinkönigin Dorothe Haussmann sprach vielen aus den Herzen, als sie sagte: "Vergessen wir heute die Probleme und Sorgen während der Bauzeit. Freuen wir uns auf die neue Brücke. Genießen wir von den Kanzeln die Aussicht auf die Landschaft, die Weinberge und auf unsere schöne Jugendstilstadt." VG-Chef Ulrich K. Weisgerber bedankte sich bei den TrabenTrarbachern für ihre Geduld und hob den Gemeinschaftsgeist der Bürger hervor, die während der Bauzeit entstanden sei. Dem Staatsminister überreichte er je eine Flasche Wein aus Traben und Trarbach und eine Flasche Felsenquelle.

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