Wirtschaft Kaum Platz für einen weiteren Riesen

Wittlich · Die freien Gewerbeflächen in Wittlich werden rar: Während in der Stadt noch genügend Areale für Wohnbebauung zur Verfügung stehen, sind die Industriegebiete voll. Deshalb sucht man jetzt nach weiteren potenziellen Flächen.

 Foto: Portaflug

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Wittlich ist heiß begehrt bei Unternehmen: Derzeit gibt es im Gebiet der Säubrennerstadt eine hohe Nachfrage nach Industrieflächen, aber nur noch wenig freie Areale, auf denen sich Firmen ansiedeln können. Deshalb wurde die Verwaltung Ende 2016 auf Antrag der CDU-Stadtratsfraktion beauftragt, den Flächennutzungsplan auf weitere Potenziale für die zukünftige Ausweisungen von Gewerbe-, aber auch Wohnbauflächen hin zu untersuchen. Das Ergebnis: Es gibt noch rund 50 Hektar geplante Wohnbauflächen, das Potenzial an geplanten Gewerbeflächen ist dagegen fast komplett ausgeschöpft.

„Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir so viele Möglichkeiten nicht mehr haben“, sagte Stadtchef Joachim Rodenkirch in der zurückliegenden Stadtratssitzung. Auch für das bereits geplante Industriegebiet III Nord (der TV berichtete mehrfach) gebe es bereits viele Anfragen, so der Bürgermeister. Das etwa zehn Hektar große Gelände liegt hinter und neben dem riesigen Flachbau des Aldi-Zentrallagers und dem Bungert-Oktoberfest-Areal.

Die Ergebnisse einer Untersuchung, die potenzielle Standorte für Gewerbeflächen zeigen soll, hat Daniel Heßler vom Bitburger Planungsbüro ISU dem Stadtrat vorgestellt. Demnach ist die Flächenverfügbarkeit im Gebiet der Stadt weitgehend beschränkt, da auch Landwirtschaft und Ausgleichsflächen bei der Ausweisung neuer Gebiete berücksichtigt werden müssen. Zudem sollen künftige Gewerbegebiete an bereits vorhandene Industrieflächen anschließen, sie sollen nicht in direkter Nähe zu bestehenden oder geplanten Wohngebieten liegen, ihre Erschließung soll wirtschaftlich sein und die Ausnutzbarkeit der Fläche soll ergiebig sein.

Als Fazit seiner Untersuchung  stellte Heßler fest, dass bei allen untersuchten potenziellen Arealen (fast) kein Platz für einen weiteren Flächenriesen wie zum Beispiel Benninghoven ist. „Für Großansiedlungen wie Benninghoven wird es auf allen Gebieten schwierig“, sagte er. Es sei denn, so Heßler, „man geht mit konkreten Plänen da heran“. Sprich: Ein Investor will sich in Wittlich ansiedeln, trägt den Wunsch an die Verwaltung heran und die Stadt findet und erschließt ein passendes Areal.

Die vom Planungsbüro erarbeiteten Steckbriefe der potenziellen Gewerbeflächen werden bis spätestens Anfang November den Stadträten und Ausschussmitgliedern zugestellt. Dann soll eine Vorauswahl der möglichen Areale erstellt werden, in die wiederum die Anregungen der städtischen Entscheidungsträger eingearbeitet werden. Anschließend werden eine Prioritätenliste der Flächen und ein Abschlussbericht erstellt, auf deren Grundlage der Stadtrat eine Entscheidung treffen kann. Zudem sollen die Bürger in die Planungen eingewiehen werden.

Wann eine Entscheidung getroffen werden kann, ist derzeit unklar. „Wir werden uns zu diesem Thema noch öfter sehen“, sagt Joachim Rodenkirch zu den Stadtratsmitgliedern.

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