Die friedliche Eroberung der Welt geht weiter

Wie in anderen Wirtschaftszweigen ist auch das Geschäft mit dem Wein einem ständigen Wandel unterzogen. Früher wurde viel Rebensaft quasi an der Haustüre verkauft. Und die Kunden deckten sich gleich mit dem Vorrat für das ganze Jahr ein.

Die Leute hatten "ihren" Winzer und blieben ihm treu, solange sie ein Weinglas an die Lippen führen konnten. Heute kau fen die Weinfreunde hier sechs Flaschen, da zwölf und greifen auch kräftig zu den Rebensäften anderer Weinbau treibender Länder. Im Gegenzug verstärkte sich bei vielen heimischen Winzern das Exportgeschäft. Es gibt Betriebe an der Mosel, die liefern in mehr als 30 Länder dieser Welt. Da geht es mittlerweile bis auf die Philippinen, Aruba und die Virgin Islands (die beiden Letzteren sind Teil der in der Karibik liegenden Kleinen Antillen). Was ich damit sagen will: Natürlich wäre es schön, wenn die Deutschen sich mehr auf dem heimischen Markt bedienen würden. Es gibt genug gute Winzer, bei denen nicht bereits nach der Abfüllung das Schild "Ausverkauft" an der Tür hängt. Aber es gibt immer mehr Länder, die auf den Markt drängen, gute Weine erzeugen und diese aufwendig bewerben. Dieser Tage habe ich in einer Weinzeitschrift einen großen Bericht über den Weinbau in Brasilien gelesen. Wie zufällig waren auch mehrere Anzeigen brasilianischer Betriebe zu sehen. Doch ich sehe das ganz entspannt. Der deutsche Riesling wird weitere Länder dieser Welt friedlich erobern.

Gerade in dieser Woche hat mir ein Winzer berichtet, dass mittlerweile auch in Brasilien Moselwein getrunken wird. Tendenz steigend.

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