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Die ganze Welt im Kreisarchiv

Die Idee eines Kreisheimatmuseums entstand in den dreißiger Jahren. Eingerichtet wurde es nie. Im Kreisarchiv sind zahlreiche Exponate erhalten, die ursprünglich für das Museum vorgesehen waren.

 Ursprünglich sollte der Globus im Heimatmuseum stehen. Heute hat er einen Ehrenplatz hinter dem Schreibtisch von Matthias-Joseph Mehs im Kreisarchiv. TV-Foto: Jan Willmroth

Ursprünglich sollte der Globus im Heimatmuseum stehen. Heute hat er einen Ehrenplatz hinter dem Schreibtisch von Matthias-Joseph Mehs im Kreisarchiv. TV-Foto: Jan Willmroth

Wittlich. Früher konnte man den Globus einmal drehen. Wuchtig steht er in einer Ecke der "Bibliothek Mehs" im Kreisarchiv. Die großformatige Weltkugel aus dem 19. Jahrhundert, vermutlich gefertigt von dem Rachtiger Pfarrer Nikolaus Lenz, ist eines der Sammelstücke, die im Heimatmuseum des ehemaligen Kreises Wittlich einen Platz bekommen sollten.

In den 1930er Jahren gab es im damaligen Kreis Wittlich Bemühungen, ein Heimatmuseum einzurichten. Claudia Schmitt, Leiterin des Kreisarchivs Bernkastel-Wittlich, kann das mit mehreren Dokumenten belegen.

Gründungswelle kleinerer Museen



Hintergrund der Bemühungen war vermutlich eine Gründungswelle kleinerer Heimatmuseen in dieser Zeit. Darauf reagierte der Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung mit einem Erlass vom 29. Januar 1935, der die "Zulassung von Heimatmuseen nur in besonderen Fällen" regelte.

Unterstützt durch den Heimatforscher Matthias-Joseph Mehs wurden zumindest zwischen 1934 und 1937 Gegenstände für das Museum gesucht und zum Teil angekauft. Dazu gehörte auch der genannte Globus. Außerdem sind noch mehrere Steinfragmente der Burg Ottenstein, eine hölzerne Prozessionsfigur und eine Holzkiste mit Fotos und Berichten aus mehreren Jahrhunderten erhalten. Die Exponate befinden sich heute im Kreisarchiv.

Der damalige Landrat Franz Bender teilt in einem Brief vom Oktober 1936 dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz mit: "(…) daß das hiesige Heimatmuseum noch nicht in der gewünschten Weise gefördert worden ist, weil bisher die erforderlichen Räumlichkeiten nicht beschafft werden konnten."

Weitere Dokumente aus dieser Zeit fehlen. Das Heimatmuseum wurde jedenfalls nie eingerichtet. Die nächsten schriftlichen Belege, die Claudia Schmitt finden konnte, stammen aus dem Jahr 1964.

Damals hatte Graf Walderdorff beim Landrat beantragt, einen Teil des Dreiser Schlosses zum Heimatmuseum zu machen. Diesen Vorschlag lehnte der Kreisausschuss aus Kostengründen und als "nicht zweckmäßig" ab.

Die Idee "Kreisheimatmuseum" verschwand wieder in der Versenkung. Der alte Globus wird seinen Platz wohl behalten.

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