Kommunalpolitik Schluss mit vollgelaufenen Kellern

Salmtal · Die Gemeinde Salmtal will die Eigentümer von Feldern oberhalb der Bahnhofstraße in die Pflicht nehmen. Die Pläne für ein Seniorenheim in Salmtal werden hingegen nicht weiter verfolgt.

 Der Bau eines Kletterturms in Salmtal verzögert sich. Es ist nur ein Angebot eingegangen, das die Kosten sprengen würde.

Der Bau eines Kletterturms in Salmtal verzögert sich. Es ist nur ein Angebot eingegangen, das die Kosten sprengen würde.

Foto: Winfried Simon (sim)

Der Ortsgemeinderat Salmtal sei nicht länger bereit, die durch Aufschüttungen in den Feldern oberhalb der Bahnhofstraße entstandene Hochwassergefahr hinzunehmen. Deswegen wurde einstimmig in der zurückliegenden Sitzung eine Resolution verabschiedet: Die Verbandsgemeinde soll die Eigentümer der betroffenen Grundstücke auffordern, binnen vier Wochen die Aufschüttungen zu beseitigen und so den ursprünglichen Abfluss des Regenwassers wieder herzustellen. Geschieht dies nicht, so soll auf Kosten der Eigentümer von der Verwaltung selbst die Wiederherstellung beauftragt werden.

Die Vorgeschichte reicht bereits rund vier Jahre zurück. Damals war durch die Pächter der landwirtschaftlichen Flächen Erde aufgeschüttet worden. Die Kreisverwaltung meldete in einer Stellungnahme keine Bedenken aus umweltrechtlichen Aspekten dagegen an.

Hingegen wurde nach Ansicht der Ortsgemeinde und der von ihr hinzugezogenen Wasser-Experten dadurch ein Ablaufkanal blockiert. Bei starkem Regen suchen sich die Fluten nun einen neuen Weg und landen in den Kellern der Wohnhäuser in Bahnhofstraße und benachbarten Straßen. Schon zuvor sei der Drainage-Kanal auf seiner gesamten Länge durch landwirtschaftliche Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen worden, wurde im Rat angemerkt. Der einst rund einen Meter tiefe Graben sei durch Pflügen beschädigt worden.

„Die Nutzung wurde vielfach auf Gemeindeflächen ausgedehnt. Bei unserer jüngsten Begehung haben wir einen Markierungsstein entdeckt, der einige Meter tief im Maisfeld verborgen war“, berichtete Ortsbürgermeister Anton Duckart.

Wegen dieser Ausgangslage hat der Ortsgemeinderat einen Vorschlag der Verbandsgemeinde zurückgewiesen, den Drainage-Kanal auf eigene Kosten wieder herzurichten. „Ich bin nicht bereit, 18 000 Euro aus dem Gemeindehaushalt in die Hand zu nehmen für Schäden, die von der Landwirtschaft verursacht wurden“, meinte der Ortsbürgermeister. Für diese Sicht erntete er allgemeine Zustimmung im Rat: Es müsse das Verursacherprinzip gelten.

Die Aufstellung eines Bebauungsplans für das „Seniorenhaus Zur Buche“ wurde abgebrochen. Seit der Entscheidung für den Plan im Dezember 2012 haben sich aus Sicht der Gemeinde die Ausgangsbedingungen zu stark verändert. Denn die vorgesehene Fläche könnte für einen Neubau und die Erweiterung der Grundschule Salmtal benötigt werden. Aktuell läuft dazu eine Machbarkeitsstudie der Verbandsgemeinde. „Von deren Ergebnis hängen unsere weiteren Planungen ab“, sagte Duckart. Sollte auf dem Gelände kein Schulbau realisiert werden, so denke die Gemeinde an ein Mischgebiet mit Schwerpunkt Gewerbe.

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