Die Gemeinderäte Enkirch und Starkenburg drängen mit Resolution auf Ausbau der L 192

Enkirch/Starkenburg · Wegen der Schuldenbremse des Landes und des relativ geringen Verkehrs wird die L 192 zwischen Enkirch und Starkenburg trotz schlechten Zustandes vorerst nicht ausgebaut. Doch mit dem kommenden Landeshaushalt könnte sich das ändern.

Die Gemeinderäte Enkirch und Starkenburg drängen mit Resolution auf Ausbau der L 192
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Löcher, geflickte Asphaltstellen, Schilder, die vor Straßenschäden warnen: Die Landesstraße 192 zwischen Enkirch und Starkenburg ist in keinem guten Zustand. Dies hat die Gemeinderäte der Ortsgemeinden, zwischen denen die Straße verläuft, zu einer gemeinsamen Resolution veranlasst. Darin fordern die Enkircher und die Starkenburger, dass die L 192 ausgebaut wird.

Der Streckenabschnitt weise im gesamten Verlauf starke Schäden durch Schlaglöcher, Setzungen und Verdrückungen auf. Notdürftige Ausbesserungen in den vergangenen Jahren hätten nur wenig Abhilfe geschafft. Dabei sei die Straße für die beiden touristisch geprägten Gemeinden sowohl regional als auch überregional von "außerordentlich hoher Bedeutung", heißt es in der Resolution.
"Die Situation ist untragbar", sagt der Starkenburger Ortsbürgermeister Jürgen Spier. Seine Befürchtung: Wenn in Traben-Trarbach die Schottstraße saniert wird, wird der Verkehr in Richtung Hunsrück über die L 192 umgeleitet. Spier: "Dann ist die Straße vollständig hinüber."

Eine zweite Befürchtung Spiers und seines Enkircher Kollegen Roland Bender: Die L 192 könnte zur Kreisstraße herabgestuft werden, sodass der Kreis die Bankette pflegen, die Böschungen mähen und die Straße im Winter von Schnee und Eis freihalten müsste. Dabei sei die Straße heute schon sehr stark befahren: Wer von der B 53 im Moseltal zur B 50 auf den Hunsrück wolle, fahre über die L 192. Und nach dem Bau des Hochmoselübergangs werde diese Belastung noch steigen. Die Forderung der beiden Ortsbürgermeister und ihrer Räte: "Die L 192 muss zwingend in den Investitionsplan 2014 bis 2019 aufgenommen und rasch ausgebaut werden."
Ob damit so bald zu rechnen ist, lässt Nicola Diehl, Pressesprecherin des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, offen. Sie gesteht ein, dass sich die Fahrbahn der L 192 abschnittsweise in einem unbefriedigenden Zustand befinde.Land prüft Dringlichkeit


Es sei wünschenswert, sie möglichst zeitnah zu sanieren. Doch vor dem Hintergrund der Schuldenbremse des Landes könnten nicht alle anstehenden Straßenbauvorhaben im Land gleichzeitig begonnen werden, sagt sie.
Die Dringlichkeit der Projekte werde in einem landesweit einheitlichen Verfahren bewertet. Dabei spielten auch die Verkehrsbelastung, die Unfallhäufigkeit und die Kosten eine Rolle. Umfassendere Straßensanierungen konnten demnach für die L 192 nicht als vordringlich eingestuft werden, sagt Diehl. Die Verkehrsbelastung sei mit 850 Fahrzeugen in 24 Stunden eher gering. Die mittlere Belastung von Landstraßen liege bei 2700 Autos am Tag. Deshalb werde auch die Herabstufung zur Kreisstraße geprüft. Ob es dazu kommt, sei derzeit noch nicht abzusehen.
Doch es besteht Hoffnung für die Enkircher und Starkenburger: Zum einen müsse das Land vor einer Herabstufung und der damit verbundenen Übergabe an einen anderen Träger, hier also den Landkreis, Schäden beseitigen oder finanziell ablösen, sagt Diehl. Weiterhin habe die Landesregierung vorgesehen, die Mittel für den Landesstraßenbau gegenüber den zurückliegenden Jahren zu steigern. Im Rahmen der Aufstellung des Landeshaushalts für 2017 und 2018 könne geprüft werden, ob und in welchem Rahmen dann verfügbare Mittel für die Landesstraße zwischen Enkirch und Starkenburg vorgesehen werden können.

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