Die größte Bewährungsprobe steht ihm noch bevor

Die Bürger der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf wählen am Sonntag, 13. Juni, ihren Bürgermeister. Amtsinhaber Otto Maria Bastgen ist der einzige Kandidat. An seiner Wiederwahl besteht kein Zweifel. Seine größte Bewährungsprobe steht ihm aber noch bevor: Er will die Verbandsgemeinde in ihrer jetzigen Form erhalten.

 Will weiter für den Erhalt der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf kämpfen: Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Winfried Simon

Will weiter für den Erhalt der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf kämpfen: Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Winfried Simon

Kröv-Bausendorf. Am 13. Juni 2010, dem Tag der Bürgermeisterwahl in Kröv-Bausendorf, ist Otto Maria Bastgen 15 Jahre, drei Monate und 13 Tage im Amt. Dass weitere Jahre folgen werden, in denen er als Verwaltungschef die 8750 Einwohner zählende Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf führt, gilt als sicher. Bastgen erhielt bei der letzten Wahl am 22. September 2002, bei der er ebenfalls keinen Gegenkandidaten hatte, 82,2 Prozent der Stimmen.

Bastgen passt zu Kröv-Bausendorf. Der bodenständige, kontaktfreudige Mann, ausgestattet mit einer gewissen Bauernschläue, fühlt sich wohl in seinem Kröver Amtssitz. Für viele ist er nicht Herr Bastgen, sondern der Otto Maria. Und das wertet er keinesfalls als Autoritätsverlust, sondern eher als ein Zeichen, dass er auf gleicher Ebene mit den Bürgern steht. Bastgen: "Ich versuche nicht, die Obrigkeit zu repräsentieren, sondern will Anwalt der Bürger und der Gemeinden sein." Die Obrigkeit hatte in Kröv immer schon ihre Schwierigkeiten. Die Menschen halten zusammen, wenn sie das Gefühl haben, "die da oben machen mit uns, was sie wollen". Parteipolitische Scharmützel gibt es im Verbandsgemeinderat so gut wie nicht. Bastgen: "Wir haben im Rat eine All-Parteien-Koalition. Es herrscht ein sehr großer Gemeinschaftsgeist." Bastgen macht auch keinen Hehl daraus, dass er eher passiv zu seiner CDU steht: "Ich bin kein Parteifanatiker", sagt er. Dazu passt auch, dass er erneut nicht für die CDU, sondern als Einzelbewerber kandidiert. Mit einem gewissen Augenzwinkern erklärt er: "Bei uns könnte auch ein SPD-Mann, wenn er denn gut ist, Verkehrsamtsleiter werden."

Die Liste der Projekte, die in seiner Amtszeit realisiert wurden, ist lang. Bausendorf, Kinderbeuern und demnächst auch Bengel wurden mit großzügigen Bürgerhäusern ausgestattet, die vier Millionen Euro teure Kröver Weinbrunnenhalle entstand, das Kröver Freibad wurde saniert und umgestaltet, und in Reil steht der Bau des Kunstrasen-Sportplatzes vor der Verwirklichung. Um solche großen Projekte durchsetzen zu können, bedarf es guter Kontakte nach Mainz. Und die hat Bastgen. Er kann auf die Menschen zugehen, kann überzeugen und wenn nötig auch kämpfen.

Diesen Kampfeswillen wird er sicherlich noch gut gebrauchen können, denn geht es nach der Landesregierung, wird die Verbandsgemeinde wegen ihrer zu geringen Größe im Zuge der Gebiets- und Kommunalreform nicht mehr selbstständig bleiben. Bastgen sagt immer wieder: "Ich werde nicht zulassen, dass eine politische Einheit, die bestens funktioniert, gewaltsam auseinandergeschlagen wird." Das hat er frühzeitig klargemacht, und er ist bislang keinen Deut von dieser Meinung abgewichen. Im Gespräch mit dem TV setzt er noch einen drauf: "Das wäre eine politische Vergewaltigung. Ich werde der Letzte sein, der von Bord geht." Zur person Otto Maria Bastgen, geboren am 17. Februar 1951 in Wittlich-Bombogen, verheiratet, drei Söhne. Ausbildung zum Bankkaufmann, Studium der Betriebswirtschaft an der FH Koblenz, Jura-Studium an den Unis Freiburg und Mainz, von November 1982 bis Februar 1995 in Bernkastel-Kues selbstständig als Rechtsanwalt, seit dem 1. März 1995 Bürgermeister der VG Kröv-Bausendorf. In seiner Freizeit fährt Bastgen gerne Ski, spielt Tennis und Fußball (defensives Mittelfeld). Er kickt in der Bürgermeisterelf des Kreises Bernkastel-Wittlich und des Landes Rheinland-Pfalz. (sim)

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