Die gute Seele läuft und läuft für krebskranke Kinder

Longkamp · Acht Mal war Elfriede Bungert bisher in Longkamp unterwegs, um für die Kinderkrebsstation im Trierer Mutterhaus zu sammeln. Jedes Mal kamen mehr als 2000 Euro zusammen. Die 76-Jährige wird ihre Touren fortsetzen, solange die Gesundheit mitspielt.

Longkamp. Elfriede Bungert aus Longkamp hat etwas Wichtiges mit dem guten alten VW-Käfer gemeinsam: Sie läuft und läuft und läuft … Seit dem Jahr 2004 klappert sie Jahr für Jahr alle 400 Haushalte im Ort ab und sammelt Spenden für die Kinderkrebsstation im Trierer Mutterhaus (der TV berichtete). Lediglich 2011 musste sie wegen gesundheitlicher Probleme aussetzen. Bei der Premiere kamen 2222 Euro und ein Cent zusammen. In den Folgejahren waren es immer zwischen 2300 und 2600 Euro. 2012 war es etwas weniger: 2132 Euro. "Da bin ich wegen des Schnees aber auch nicht in alle Häuser gegangen", erzählt Bungert.
Hintergrund der Aktion: In ihrer Nachbarschaft war 2003 ein Mädchen an Leukämie erkrankt. Es hatte damals die erste Operation im Mutterhaus hinter sich und wartete auf die Chemotherapie.
Als Bungert erfuhr, dass das Mädchen monatelang in der Kinderkrebsstation bleiben musste, fasste sie den Beschluss, sammeln zu gehen. Ihr Wunsch: Kranken Kindern sollten Wünsche erfüllt werden, die das Budget der Klinik nicht hergibt. Bungert besorgte sich bei der Kreisverwaltung eine Spendenerlaubnis und zog los.
Seither gab es die tollsten Erlebnisse: Kinder schlachteten ihre Sparschweine, ein ehemaliger Longkamper war von der Aktion so begeistert, dass er 1000 Euro spendete. Bei ihrer aktuellen Aktion erhielt sie auch eine große Einzelspende. Ein Mann aus dem Nachbarort Wederath überwies 500 Euro. Und wenn sie ein Haus vergisst oder niemanden antrifft, kann es passieren, dass sie gefragt wird, wo sie denn bleibt.
Sie überreicht die Summe immer persönlich und verspürt große Dankbarkeit. Das Geld werde im Mutterhaus weiterhin dringend gebraucht: "Dort ist man so froh darüber, denn die bekommen nicht so viele Spenden", berichtet Elfriede Bungert.
Einen Spruch prägte die rüstige Seniorin in all den Jahren. "Solange ich es kann, werde ich weiter sammeln gehen." Die Aussage behält ihre Gültigkeit. Auch wenn das Mädchen aus der Nachbarschaft längst gesund ist. cb

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