Die Hefe mag nicht jeden Zucker

Mit einem praxisnahen Thema hat Andreas Weinand aus Maring-Noviand beim Regionalentscheid des Wettbewerbs "Jugend forscht" den ersten Preis errungen. Der 18-jährige Schüler untersuchte, welche Zucker sich am besten für die Anreicherung (Erhöhung des Alkoholgehaltes) von Wein eignen.

 Erfolgreich bei Jugend forscht: Andreas Weinand untersuchte, welche Zucker sich am besten zur Anreicherung von Wein eignen. TV-Foto: Winfried Simon

Erfolgreich bei Jugend forscht: Andreas Weinand untersuchte, welche Zucker sich am besten zur Anreicherung von Wein eignen. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues. Das Chaptalisieren, sprich die Anreicherung des Weines mit Zucker zur Erhöhung des Alkoholgehalts, ist eine traditionelle kellertechnische Maßnahme in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und einigen anderen Weinbauländern. In der Regel wird dazu Saccharose verwendet, aber jeder Chemiker weiß, dass es eine ganze Vielzahl von Zuckern gibt, wie zum Beispiel Fructose, Glucose oder Lactose.

Andreas Weinand, Schüler des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums Bernkastel-Wittlich, wollte es genau wissen: Welcher Zucker eignet sich am besten zur Vergärung, und welche Störfaktoren beeinflussen die Gärung? Die Idee kam dem naturwissenschaftlich begabten jungen Mann, der zurzeit sein Abitur macht, wegen der Diskussionen vor zwei Jahren, die Saccharose zum Zwecke der Chaptalisierung zu verbieten. Dieser ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission fand sich nach Intervention zahlreicher Weinbauländer aber im späteren Text der EU-Weinmarktordnung nicht mehr wieder.

Andreas Weinand begann vor mehr als einem Jahr mit seinen Experimenten, die er wissenschaftlich auswertete. Er untersuchte die Vergärbarkeit verschiedener Zucker sowie den Einfluss weiterer Faktoren auf die Gärung. Ergebnis: Glucose, Fructose, Saccharose und Maltose können die Weinhefe vergären, Laktose (Milchzucker) nicht. Außerdem verlief die Gärung bei Maltose langsamer.

Der junge Forscher, der von Chemielehrer Christian Franzen betreut wurde, machte auch Versuche mit unterschiedlichen Umgebungstemperaturen und Zuckerkonzentrationen. Die Versuche führte er zu Hause in Maring-Noviand durch, die notwendigen Gerätschaften erhielt er von der Schule. Viele Wochen arbeite er "im stillen Kämmerlein", dosierte exakte Zuckermengen, rührte Hefe an, bestimmte die ausgetretenen Kohlendioxid-Mengen und führte exakt Buch über alle Messergebnisse.

Nach seinem Erfolg im Regionalwettbewerb wird Weinand nun Ende März am Landeswettbewerb "Jugend forscht" in Ludwigshafen teilnehmen.

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