Die Heimat in Ölfarben festgehalten

Mit 90 Jahren ist der Maler Hermann Haesser aus Alf immer noch aktiv. Sein Blick auf die Mosellandschaft, sein Lieblingsmotiv, ist ungetrübt. Im Cochemer Hotel-Café Germania ist noch bis morgen eine Auswahl seiner Werke zu sehen.

 Der Künstler Hermann Haesser (links) mit Helmut Budweg, Geschäftsführer des Hotel-Cafés Germania, und einem seiner Werke im Hintergrund. Foto: Hans-Josef Korz

Der Künstler Hermann Haesser (links) mit Helmut Budweg, Geschäftsführer des Hotel-Cafés Germania, und einem seiner Werke im Hintergrund. Foto: Hans-Josef Korz

Cochem. (UA) Im Hotel-Café Germania in Cochem ist eine bemerkenswerte Ausstellung fast abgeschlossen: In "Moselimpressionen" sind Bilder aus 60 Jahren künstlerischen Schaffens von Hermann Haesser noch bis Sonntag zu sehen.

Der Maler, der aus Reil stammt und in Alf wohnt, hat zwar auf vielen Reisen Bilder aus vielen Ländern wahrgenommen, aber die Kenntnis anderer Länder brachte ihn zu dem Schluss, dass die Mosellandschaft eine der schönsten ist.

Und so sind ihm die Flussschleifen, die steilen Hänge, die Burgen und Dörfer am Ufer zu allen Jahreszeiten die liebsten Motive. Die Mehrzahl der Bilder sind Ölbilder, darunter sind aber auch einige Aquarelle und Zeichnungen zu finden.

Unter den Landschafts- und Ortsansichten sind zauberhafte Blumenbilder. "Malen ist der Ausdruck der Freude an der schönen Natur," hat Hermann Haesser einmal gesagt.

Seine Bilder, ob Landschaften oder Ortsansichten, Darstellungen der Natur, sind unverwechselbar, naturnah und detailgenau. Orte zeigen sich oft, wie sie früher einmal waren - so haben Haessers Bilder, zum Beispiel die Torschänke in Cochem oder Auf Kockert in Alf, den Wert historischer Dokumente. Die Farben sind nie plakativ, sondern transparent-zart; jedes Bild erhält sein spezifisches Licht.

Der Künstler ist bereits 90 Jahre alt und immer noch aktiv. Sein Blick auf die heimische Landschaft, sein Lieblingsmotiv, ist immer noch ungetrübt. Scherzend sagt er: "So lange ich noch sehe und den rechten Arm noch bewegen kann, male ich." Gemalt hat er von früher Jugend an. Nach dem Krieg studierte er Malerei und Grafik an der Schule für Kunst und Handwerk in Trier und beendete sein Studium als Grafiker mit staatlicher Abschlussprüfung.

In Alf eröffnete er eine Buch- und Offsetdruckerei, wo er vornehmlich Weinetiketten druckte, die er auch selbst entwarf. Schon 1956 wurde Hermann Haesser in den Berufsverband Bildender Künstler aufgenommen.

Während der Jahre seiner Berufstätigkeit - mit 68 schied er aus dem Betrieb aus, den sein Sohn übernahm - hat er, zum Teil berufsbedingt, das Malen nie aufgegeben Aber im Ruhestand konnte er sich in dem Maße und mit Muße künstlerisch betätigen, wie er es sich immer gewünscht hatte. Ständig versuchte er, sich zu vervollkommnen.

In europäischen Museen studierte er die Techniken der alten Meister, seiner Vorbilder. Ölfarben wendet er gerne an, weil sie beim Eintrocknen durchsichtig, und dadurch untere Farben erkennbar werden. Das Bild erhält Tiefenwirkung, "der Reiz des guten Bildes", wie der Maler sagt.

Oft als "Heimatmaler" bezeichnet, zeigt Hermann Haesser einen liebevollen Blick auf seine Heimat. Seine Darstellungen fangen die Atmosphäre von Orten, von Wald, von alten Burgen und Burgruinen, von Winterlandschaften, von Sommerglut, von Ecken im Dorf ein. Der Betrachter spürt die Botschaft.

Die Ausstellung ist noch heute und morgen zu den Öffnungszeiten des Cafés Germania, von 8 bis 18 Uhr, zu sehen. Sämtliche Bilder der Ausstellung sind verkäuflich.

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