Hobby Die „Höllenhunde“ gehen wieder auf Tour

Bergweiler · Hinter dem gefährlich klingenden Namen verbergen sich zwölf freundliche, junge Herren, deren Herz für alte Mopeds und Mofas schlägt. Momentan bringen sie ihre Maschinen in Schuss, denn sie wollen nach Dresden fahren.

 Schrauber aus Liedenschaft: Lars Petri, Nico Petri und Matthias Simon (von links) machen die Maschinen für die Dresdenfahrt klar.

Schrauber aus Liedenschaft: Lars Petri, Nico Petri und Matthias Simon (von links) machen die Maschinen für die Dresdenfahrt klar.

Foto: Christina Bents

Ein wolfsähnlicher Hund, der mit fletschenden Zähnen und entschlossenem Blick von den Jeanskutten der Höllenhunde schaut: Das kann einem schon Respekt einflössen. Doch wenn man in die Gesichter der jungen Männer blickt, die die ärmellosen Jacken tragen, kann man aufatmen: Sie machen einen sympathischen und friedlichen Eindruck.

Nico Petri, erster Vorsitzender der Höllenhunde erklärt: „Wir wollten einen Namen und ein Logo, das sich von anderen abhebt, und ein bisschen grob und gefährlich aussieht. Da fanden wir Höllenhunde sehr passend.“

Die Vereinsmitglieder sind zwischen 18 und 28 Jahren und teilen ihr Hobby, Hercules-, Zündapp-, Simson- und Kreidlermaschinen, instandzusetzen und zu fahren. Alle der 32 Mopeds und Motorräder sind älter als 25 Jahre. Nico Petri: „Die Technik macht den Reiz an diesem Hobby aus. Man kann an den Maschinen noch alles selbst reparieren, es gibt die Ersatzteile und es ist schön, in der Gruppe die Leidenschaft zu teilen.“

Neben dem fachlichen Austausch und dem gemeinsamen Arbeiten an den Maschinen fahren die Vereinsmitglieder zusammen aus. Oft sind sie sonntags spontan in der Region unterwegs. Christian Selzner, Vereinsmitglied, erklärt: „Manchmal fahren wir einfach an die Mosel ein Eis essen. Das gibt schon ein schönes Bild, wenn wir zusammen mit den alten Mofas und Mopeds auftauchen.“ Weiter sagt er: „Viele Menschen kommen dann auf uns zu und erzählen uns Geschichten, was sie mit ihren eigenen Mofas erlebt haben.“

Einmal im Jahr machen die Höllenhunde auch eine mehrtägige Fahrt. In 2016 fuhr man beispielsweise gemeinsam nach Maastricht in den Niederlanden. Das sind rund 200 Kilometer. Auf der Hinfahrt gab es eine Übernachtung im Zelt, die Rückfahrt haben die Höllenhunde am Stück geschafft. Da sie mit ihren Mofas und Mopeds nicht auf der Autobahn fahren dürfen, plant einer die Touren von Dorf zu Dorf.

Um für eventuelle technische Probleme gerüstet zu sein, haben die Jungs immer einen Werkzeugkoffer dabei. „Mit zwei oder drei Schraubenschlüsseln kann man das meiste an den Maschinen selbst reparieren. Ein Begleitfahrzeug brauchen wir nicht“, sagen sie jungen Männer lachend. Mit einem 80-Liter-Rucksack und den Seitentaschen haben sie genug Stauraum. Für dieses Jahr haben sich die Höllenhunde Dresden als Reiseziel ausgesucht. 700 Kilometer sind es bis dorthin. Den Hinweg wollen sie in drei Tagen fahren, mit Zwischenstopps in Koblenz, Usingen, Gera, Chemnitz und Leipzig. Den Rückweg wollen sie in zwei Tagen schaffen.

Vereinsmitglied Lars Petri ist zuversichtlich: „Am 16. Juni geht es los. Wir sind gerade dabei, die Maschinen alle noch einmal durchzuchecken, das Werkzeug zu packen, und dann werden wir auch ohne große Probleme die Strecke schaffen.“ Fahren werden sie dabei aber nicht mit den Mofas, sondern mit Mopeds ab 50 Kubik, die auch schneller als 45 Stundenkilometer fahren. Fürs nächste Jahr können sie sich auch eine Tour nach Italien vorstellen. „Mit den Mopeds über den Brenner, das kann spannend werden“, so Matthias Simon.

Bevor es soweit ist, engagieren sich die jungen Erwachsenen aber noch beim Oktoberfest der Feuerwehr, das am 8. und 9. September stattfindet. Dort ist sonntags ein Oldtimertreffen, bei dem Fahrzeuge, die mindestens 25 Jahre alt sind, gezeigt werden. Für 11.30 Uhr ist eine gemeinsame Rundfahrt geplant. Die Höllenhunde sind gemeinsam mit der Feuerwehr Ausrichter des Treffens.

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