Die Jugend wählt erst nach der Fusion

Die Amtszeit des Jugendparlaments der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues geht bald zu Ende. Sie wird aber um ein Jahr verlängert. Im Frühsommer 2012 können auch die jungen Leute aus Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim wählen und gewählt werden.

Bernkastel-Kues. Wenn sich alles entwickelt wie geplant, gesellen sich die Orte Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim am 1. Januar 2012 zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Trittenheim wird Teil der VG Schweich. Die VG Neumagen-Dhron wird dann aufgelöst. Das führt zu Veränderungen: Manche werden die Bürger merken, andere nicht.

Von öffentlichem Interesse dürfte in der VG Bernkastel-Kues die notwendige Neuwahl von VG-Rat und Bürgermeister sein. Tritt die Fusion am 1. Januar 2012 in Kraft, muss sie laut Gesetz spätestens am Sonntag, 8. Januar, erfolgen (der TV berichtete).

Und es steht eine noch weitere Neuwahl an; die des Jugendparlaments (Jupa) der VG Bernkastel-Kues. Wegen des Ablaufs der dreijährigen Legislaturperiode war die Neuwahl für Mai oder Juni 2011 geplant. Es ergebe aber, so der VG-Rat, keinen Sinn in diesem Jahr zu wählen und dann 2011, wenn die drei Orte hinzugekommen sind, erneut ein Votum anzusetzen. Deshalb soll die Wahl um ein Jahr verschoben werden. Jupa-Vorsitzender Sven Eisenkrämer begrüßt das. "Es würde nichts bringen jetzt und dann wieder im nächsten Jahr zu wählen", sagt er.

Mit den Jugendlichen aus den hinzukommenden Orten bestehe die Chance für einen richtigen Neuanfang. "Denn die meisten Mitglieder werden ausscheiden", erläutert Eisenkrämer, mit 25 Jahren ältestes Mitglied des Gremiums. Das Jupa (siehe Extra) besteht seit 1995. Weil es auf freiwilliger Basis existiert, kann auch die Legislaturperiode frei festgelegt werden.

Bisher gebe es noch keine Kontakte zu den Nachbarn, sagt Eisenkrämer. Wichtig werde deshalb sein, das Parlament in den drei Orten bekannt zu machen und auch dort Kandidaten zu gewinnen. "Sobald die Fusion durch ist, gehen wir es an", verspricht Eisenkrämer. An der Größenordnung des Gremiums werde sich nichts ändern, erläutert Guido Moll, Jugendpfleger der VG Bernkastel-Kues. "15 Sitze sind genug", sagt er. EXTRA

Jugendparlament: Nach der Satzung dürfen Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr wählen. Wählbar sind sie ab 16. Das Höchstalter liegt bei 22 Jahren. Knapp 2400 Personen waren 2008 zur Wahl aufgerufen. In den Jahren zuvor war die Stimmenabgabe meist in eine Party einbettet. Die Beteiligung lag, so Jugendpfleger Guido Moll, meist nur bei sechs bis sieben Prozent. 2005 waren es immerhin knapp zehn Prozent. Deshalb entschied sich das Jugendparlament 2008 für eine Briefwahl. Die Wahlbeteiligung stieg auf 26,08 Prozent. 25 Kandidaten standen zur Wahl. Die Einwohnerzahl der VG Bernkastel-Kues wird durch die Fusion um etwa 4700 auf knapp 28 000 steigen. Etwa 490 der Neubürger werden sich an der Neuwahl des Jugendparlaments beteiligen können. Das Budget liegt bei 5000 Euro pro Jahr. (cb)

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