Die Kandidaten stellen sich vor

Am 7. Juni verschickt die Gemeinde Morbach an alle 14- bis 22-Jährigen Wahlbriefe. Bis zu elf der 17 Kandidaten dieses jüngsten Gremiums in der Gemeinde dürfen angekreuzt werden. Bis zum 23. Juni um 19 Uhr muss die Rückantwort im Rathaus eingetroffen sein.

Morbach. "Nutzt die Möglichkeiten, die diese Demokratie euch bietet!", appelliert die amtierende Vorsitzende des Morbacher Jugendparlamentes, Julia Begass, an die 1105 Wahlberechtigten im Alter von 14 bis 22 Jahren, die per Wahlbrief die Zusammensetzung dieses jungen Gremiums bestimmen dürfen.

Julia ist ein alter Hase in dieser Vertretung der jungen Morbacher. Seit fünf Jahren vertritt sie die Interessen der Jugend gegenüber der Gemeinde. "Unser größter Erfolg war die Umsetzung unserer Forderung nach einem hauptamtlichen Jugendpfleger", sagt sie mit Stolz.

Selbstbewusstsein und Persönlichkeit gestärkt



Ihrer Erfahrung nach könne das Jugendparlament viel bewirken, allein schon deshalb, weil die Entscheidungsträger eindringlicher gesagt bekommen, wo bei der Jugend der Schuh drückt. Außerdem werden die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein gestärkt.

Die 17 jungen Leute, die um die Stimmen ihrer Altersgenossen werben, wurden in Schulveranstaltungen und in einem Workshop des Jugendpflegers Ernst Daniel Röhrig für die Kandidatur gewonnen. Elf Mitglieder hat dieses Gremium. Eine Legislaturperiode dauert drei Jahre. Die Wahlbeteiligung lag beim letzten Mal bei 23 Prozent. Diesmal soll es mehr werden.

"Das Jupa tagt, abhängig von anstehenden Projekten, im Schnitt einmal im Monat", weiß Jugendpfleger Röhrig aus Erfahrung.

Der 31-jährige Diplom-Pädagoge ist kein "bestimmendes Element" in der Morbacher Jugendarbeit und ist im "Jupa" auch nicht stimmberechtigt, sondern: "Ich begleite die jungen Leute bei der Umsetzung ihrer eigenen Ideen."

Doch nur wer sich an der Wahl zu diesem siebten Jugendparlament beteiligt, könne sicher sein, eine Stimme gegenüber der Gemeinde zu haben, appelliert auch er.

"Ich will die Träume der Jugendlichen umsetzen", sagt Lissy Arend (17) aus Gutenthal. "Das heißt, viel mit den Altersgenossen reden, um zu erfahren, was sie wirklich wollen."

"Morbach soll zum zentralen Punkt für die Jugend werden", ist das Ziel von Lisa Bastian (16) aus Hunolstein. Die jungen Leute sollen zu allen Jahreszeiten etwas unternehmen können.

Julia Begass (21) aus Bischofsdhron ist seit fünf Jahren im Jugendparlament und amtierende Vorsitzende. Ihr Urteil: "Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Der größte Erfolg war der hauptamtliche Jugendpfleger Ernst Daniel Röhrig."

Anna Burkard (16) aus Morbach will die Tipps und die Meinung der Jugend in die Gemeinde tragen: "Diese Meinungen sind wichtig." Es sollten auch Veranstaltungen für junge Leute angeboten werden.



Eric Busch
(18) aus Hoxel hat Erfahrung als Schülervertreter am Berufsbildungszentrum in Bernkastel gesammelt. "Diese Erfahrung kann ich im Jugendparlament einbringen", lautet sein Angebot.

Anna Decker (15) aus Morbach will daran arbeiten, dass die Jugend besser zusammenarbeitet: "Es wird noch viel zu verstreut organisiert."

Miriam Dorny (15) aus Gutenthal will sich für mehr und bessere Freizeitmöglichkeiten einsetzen: "Weg von der Straße, rein in die Jugendräume."

Sebastian Ernst (15) aus Hundheim will mehr Jugendveranstaltungen und eine schönere Gestaltung der Jugendräume erreichen. "Wichtig ist mir aber auch Aufklärung über Nazis, Rassismus und Mobbing", sagt er.

Alina Jung (16) aus Morbach will den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er ist überzeugt: "Die Zusammenarbeit der Jugend in allen Orten muss verbessert werden."

Sebastian Knob (20) aus Morbach wäre bei seiner Wahl zum zweiten Mal Mitglied im Morbacher Jugendparlament. Er ist der Meinung: "Das Wir-Gefühl muss gestärkt werden." Außerdem findet Grüppchenbildungen schlecht.

Bilal Kopilji (21) aus Morbach will der Jugend eine Stimme geben: "Die jungen Leute sollen mehr Einfluss auf die Entscheidungen im Rathaus bekommen, die sie betreffen."

Dimitri Perepelkin (18) aus Wenigerath will sich für einen offenen, zentralen Jugendraum einsetzen: "Die Leute sollen sich treffen können, wann immer sie wollen."

Henrik Priestersbach (16) aus Morbach will die Jugend mehr in die Vereine integrieren, aber auch an mehr Freizeitmöglichkeiten mit Festen und Party mitarbeiten.

Marta Priestersbach (14) aus Morbach meint kurz und bündig: "Handeln ist besser, als über alles zu meckern."



Johannes Schuh
(20) aus Morbach will das Freizeitangebot für die Jugend verbessern: "Das Haus der Jugend sollte schöner gestaltet sein."

Annica Staatz (15) aus Morbach will, dass die Jugend mehr über Politik erfährt, und Mobbing in der Schule soll stärker angeprangert werden. "Referenten könnten zu vielen Themen eingeladen werden", plant sie.

Valentina Weinmeier (16) aus Morbach will für die Ideen der Jugend eintreten und neue Projekte anpacken.

EXTRA

Jugendparlament: Im Drei-Jahres-Turnus wählen die 14- bis 20-Jährigen der Gemeinde elf Mitglieder zwischen 16 und 20 Jahren. Anfangs betrug die Amtszeit zwei Jahre. Mittlerweile haben die Jugendlichen die Periode auf eigenen Wunsch auf drei Jahre aufgestockt. Das Parlament organisiert in seinen Sitzungen zum Beispiel Partys.

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