Die Kisten sind gepackt

BERNKASTEL-KUES. Am Montag kommt der Umzugswagen und an Heiligabend gibt Forstamtsleiter Franz-Josef Sprute die Schlüssel für das traditionsreiche Forstamtsgebäude in der Cusanusstraße ab.

 Einst als "Oberförstereidienstgebäude" entstanden wird das Forstamt Bernkastel nach der Strukturveränderung voraussichtlich vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel genutzt. Foto: TV -Archiv: Maria Adrian

Einst als "Oberförstereidienstgebäude" entstanden wird das Forstamt Bernkastel nach der Strukturveränderung voraussichtlich vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel genutzt. Foto: TV -Archiv: Maria Adrian

Ein Großteil der Umzugskisten ist schon gepackt für den Umzug nach Traben-Trarbach. Am Montag kommt der Möbelwagen. Franz-Josef Sprute, seit 1987 Leiter des Forstamtes Bernkastel, wird die Leitung des Forstamtes Traben-Trarbach übernehmen, zu dem dann 16 Forstreviere gehören. Das Forstamt Bernkastel, dessen Gebäude 1923 als "Oberförstereidienstgebäude" fertiggestellt wurde, wird aufgelöst, wie es der Ministerrat beschlossen hatte (der TV berichtete mehrfach). Demnach wird die Zahl der Forstämter von 88 auf 45 reduziert - jedes zweit Amt geschlossen. "Unsere traditionsreiche kleine Behörde gehört bald der Vergangenheit an", sagte Sprute. Acht Forstreviere gehörten zum Einsatzbereich des Forstamtes Bernkastel.Stärkere Spezialisierung angestrebt

Das neue Forstamt in Traben-Trarbach hat demnach die doppelte Anzahl an Revieren, von Trittenheim bis Irmenach und Bad Bertrich. Die Waldfläche in diesem neuen Amtsbezirk beträgt 17 000 Hektar, schätzt Sprute. Dass die Arbeitsabläufe sich damit ändern und Aufgaben delegiert werden müssen, liegt auf der Hand. "Bislang war ein Revierförster für alle Funktionen zuständig. Künftig wird es eine stärkere Spezialisierung geben", so Sprute. So für den Bereich Walderholung und Waldpädagogik. Für diese Aufgaben wird im nächsten Jahr eine gesonderte Stelle geschaffen und ausgeschrieben. Wer diesen Posten bekommt, wird für die Waldpädagogik und -erholung im gesamten Forstamtsbezirk zuständig sein. Hans-Peter Schimpgen, Revierförster Bernkastel-Kues, wird nicht in der Stadt ansässig sein. Das wurde auch im Stadtrat kritisiert. Er geht auch nach Traben-Trarbach, andere Revierförster bleiben an ihrem Revierstandort - wie zum Beispiel Revierförster Martin Hermanns in Noviand. Die Lösung im Falle Schimpgen sei aber nicht endgültig, wie Sprute versichert. Der Forstamtsleiter sieht die Änderungen durch die Strukturreform für Bernkastel-Kues als nicht gravierend an. Noch will er keine Prognose wagen, ob zum Beispiel die Lichterwanderung auch in der neuen Ära stattfindet. Sprute: "Das liegt auch am Engagement der Mitarbeiter". Den Vertrag mit der Ganztagsschule Bernkastel-Kues wird Revierförster Martin Hermanns wie gehabt erfüllen. Die Bürgernähe soll gewahrt bleiben. Das neue Forstamt in Traben-Trarbach wird in einem denkmalgeschützen Gebäude an der "Mosel 14" zu finden sein, im ehemaligen Kommandantenhaus Mont Royal. Das einstige Forstamtsgebäude in der Kueser Cusanusstraße, das im Besitz des Landes ist, wird eine neue Aufgabe erhalten. "Wir haben den Antrag gestellt, das Gebäude anzumieten, eine Entscheidung ist aber von Mainz noch nicht getroffen worden", sagt Lothar Helfgen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel auf TV -Anfrage. Sollte eine Zusage aus der Landeshauptstadt kommen, wird die "Bewilligungsabteilung" für Fördermaßnahmen im alten Forstamtsgebäude untergebracht. Dann müssten laut Helfgen aber noch einige Änderungen vorgenommen werden, wie die Verlegung neuer EDV-Leitungen. Ob der Hirschkopf über dem Eingang hängen bleiben darf, bleibt abzuwarten.

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