Die Kunden entscheiden

MORBACH/THALFANG. Dank der gesetzlich gelockerten Öffnungszeiten werden auch im Raum Morbach/Thalfang ab Freitag einige Geschäfte bis 22 Uhr – oder zumindest etwas länger als bisher – offen bleiben.

Der Einkaufsbummel für Nachtschwärmer ist auch im Raum Morbach/Thalfang keine Zukunftsmusik mehr. Vom 1. Dezember an werden einige Läden mit längeren Öffnungszeiten auf die geänderte Gesetzgebung reagieren. Doch die Möglichkeit, von sechs bis 22 Uhr zu öffnen, nutzt derzeit wohl keines der Geschäfte. Am konsequentesten will Roman Knichel die flexibleren Zeiten nutzen. Im Morbacher Rewe-Markt können Kunden ab dem ersten Dezember montags bis samstags von sieben bis 22 Uhr einkaufen. "Wir probieren es aus", sagt Knichel, der mit dem Thema Öffnungszeiten locker umgeht. "Wenn es angenommen wird, machen wir weiter - wenn nicht, können wir das immer noch rückgängig machen." Er ist gespannt auf die Resonanz. Seiner Einschätzung nach werde sich das aber wohl eher bei 21 Uhr einpendeln. Dass sich der Einzelhändler fürs Mitmachen entschieden hat, begründet er damit, dass wohl auch ein Discounter am Kreisel bis 22 Uhr öffnen wolle. Bei Aldi und Lidl hält man sich aber derzeit bedeckt. "Im Moment können wir Ihnen da noch nichts zu sagen", ist Ende voriger Woche aus der zuständigen Wittlicher Aldi-Zentrale zu vernehmen. Lukas Podleskas Kommentar für den Discounter Lidl fällt ähnlich aus: "Da kann ich Ihnen keine Auskunft zu geben." Eine endgültige Entscheidung getroffen hat hingegen der Wasgau-Markt am Morbacher Kreisel. Ab Dezember werden die Türen dort zumindest freitags und samstags von 7.30 Uhr bis 22 Uhr offen bleiben. Von längeren Öffnungszeiten an allen Tagen wird aus Kostengründen abgesehen. Kaufgewohnheiten haben sich verändert

In Thalfang werden die Läden noch etwas verhaltener öffnen. Im Kaufhaus Hammerle können Kunden aber seit dem vergangenen Samstag von acht bis 18 Uhr statt bisher bis 16 Uhr einkaufen. Montags bis freitags bleibt es hingegen bei den bisherigen Zeiten von acht bis 19 Uhr. Die Anpassung ist laut Inhaber Markus Hammerle allerdings unabhängig von dem gefallen, was aktuell beschlossen wurde. "Wir haben festgestellt, dass sich die Gewohnheiten geändert haben, dass die Leute auch später einkaufen." Die Öffnungszeiten generell auszuweiten, lohne sich für sein Kaufhaus nicht: "Das ist auch eine Kostenfrage." Im örtlichen Wasgau-Markt ist bisher noch keine Entscheidung über eine Anpassung der aktuellen Öffnungszeiten von acht bis 20 Uhr an den Wochentagen und samstags bis 18 Uhr gefallen. Von Branche zu Branche unterschiedlich

Auch Norma zeigt sich momentan eher zurückhaltend. "Wir werden uns an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren", formuliert Nils Behrens die grundsätzliche Richtung des von Cochem aus betreuten Niederlassungsgebietes. Seiner Einschätzung nach werde es aber eher in den Ballungsgebieten zu größeren Veränderungen kommen. Einem Ziel vieler Kunden und auch etlicher Geschäftsleute sind die Änderungen hingegen kaum zuträglich. Wünschenswert seien natürlich einheitliche Zeiten, stellt Kurt Müllers, der Vorsitzende des Morbacher Gewerbe- und Verkehrsvereins fest. Aber das sei ein sehr schwieriges Thema, da der Bedarf von Branche zu Branche unterschiedlich sei. Denn für ein Textilgeschäft mache es wohl wenig Sinn, morgens um sechs schon zu öffnen. Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: mosel@volksfreund.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort