Verkehr Autofahren wie auf einem überdimensionalen Waschbrett

Niersbach-Greverath · Die L 49 zwischen Niersbach und Greverath ist in einem sehr schlechten Zustand. Seit Jahren versuchen die Ortsbürgermeister eine Verbesserung herbeizuführen – passiert ist bisher nichts.

 Die Straße zwischen Niersbach und Greverath ist in einem schlechten Zustand. Besonders die ausgefahrenen Bankette machen die Strecke bei Gegenverkehr gefährlich.

Die Straße zwischen Niersbach und Greverath ist in einem schlechten Zustand. Besonders die ausgefahrenen Bankette machen die Strecke bei Gegenverkehr gefährlich.

Foto: Christina Bents

„Die PanzerTeststrecke bei der wehrtechnischen Dienststelle auf dem Grüneberg in Trier ist mit dem Auto besser zu befahren als die Landstraßen im Heckenland.“ So drastisch formuliert es Josef Weirich, Ortsbürgermeister der Gemeinde Niersbach.

Eigentlich ist er ein ruhiger und  besonnener Mann, aber beim Thema Straßen regt er sich auf, denn er weiß sich einfach keinen Rat mehr. „In den vergangenen 20 Jahren sind meine Vorgänger und ich bei den politisch Verantwortlichen auf taube Ohren gestoßen“. Weirich weiter: „Die Straßenmeisterei und der Landesbetrieb Mobilität wissen über die schlechten Straßenzustände Bescheid, aber mehr als Warnbarken aufstellen und von Zeit zu Zeit die Bankette auffüllen, können sie auch nicht tun.“

Dabei ist der Zustand der Landesstraße 49 zwischen Niersbach und dem Ortsteil Greverath tatsächlich sehr schlecht. Die Bankette sind teilweise bis zu 40 Zentimeter abgesackt, Löcher, die man bei Regen oder Schnee nicht sieht, können für Rad- und Autofahrer sehr gefährlich werden, und Unebenheiten, die an ein überdimensionales Waschbrett erinnern, schütteln die Fahrer kräftig durch.

Die Fahrbahnbreite ist teilweise unter fünf Metern breit, so dass es für einen LKW und ein Auto schwierig wird, aneinander vorbeizukommen. Mit Geschwindigkeitsbeschränkungen wird versucht, die Gefahren abzumildern.

Winfried Schmitt, Fachgruppenleiter der Fachgruppe II Bau beim Landesbetrieb Mobilität (LBM), erklärt: „Trotz der Schäden, die vom Landesbetrieb im Jahr 2012 zum letzten Mal erfasst worden sind, wurde der ein Kilometer lange Straßenabschnitt bisher nicht als prioritär eingestuft. Deshalb hat er im Landesstraßenausbauprogramm keine Berücksichtigung gefunden.“ Er erklärt, dass neben dem Straßenzustand die Verkehrsbelastung, die Unfallhäufigkeiten und die Kosten der jeweiligen Baumaßnahme bei der Bewertung berücksichtigt würden.

Die tägliche Verkehrsbelastung liegt bei insgesamt knapp 700 Fahrzeugen, davon sind 20 Prozent, das sind 140 Fahrzeuge, Schwerlastverkehr, also Lastwagen. Um die Bankette in einen besseren Zustand zu bringen, bleibt nur das Auffüllen und Planieren von Zeit zu Zeit. Schmitt räumt ein: „Damit kann aber kein dauerhafter, standsicherer Ausbau ersetzt werden. Die hohe Verkehrsbelastung durch den Schwerverkehr führt immer wieder zu neuen Ausbrüchen.“

Ob die Strecke im Investitionsprogramm des Landes 2019 bis 2024 berücksichtigt wird, muss abgewartet werden. Planungen für den Streckenabschnitt wurden aber bereits an ein externes Ingenieurbüro vergeben. Eine erste Entwurfsplanung soll im April vorgestellt werden.

Winfried Schmitt merkt an: „Infolge der Planung wird umfangreicher Grunderwerb nötig sein. Diese Tatsache wird je nach Verlauf zu einem längeren Planungs- und Verfahrenszeitraum führen.“ Ändern soll sich auf jeden Fall die Fahrbahnbreite, sie soll auf sechs Meter angeglichen werden.

Solange die Straße nicht erneuert ist, versucht die Straßenmeisterei mit Unterhaltungsmaßnahmen die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. „Gegebenenfalls muss auf Warnbeschilderung zurückgegriffen werden, wenn Schäden nicht dauerhaft beseitigt werden können“, erklärt Winfried Schmitt.

Für die Niersbacher, Greverather und diejenigen, die aus Richtung Hetzerath nach Binsfeld wollen oder aus Richtung Bruch-Dreis Richtung Fidei, also Zemmer- Orenhofen, heißt es wohl weiterhin geduldig bleiben und konzentriert fahren auf der Waschbrett-Straße.

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