Hilfe Die lange Reise gegen den Krebs

Neumagen-Dhron · Der elfjährige Sebastian Duta ist an einer seltenen Krebsart erkrankt, die in seinem Heimatland Rumänien nicht behandelt werden kann. Hilfe bekommt er von einer Neumagener Familie.

 Sebastian mit seinen Eltern, Alina und Cosmin Duta, in Neumagen-Dhron. Die Aufnahme entstand kurz vor der Operation in Tübingen.

Sebastian mit seinen Eltern, Alina und Cosmin Duta, in Neumagen-Dhron. Die Aufnahme entstand kurz vor der Operation in Tübingen.

Foto: Christina Bents

Profifußballer will Sebastian einmal werden. Wie viele Jungs in seinem Alter kickt  er leidenschaftlich gerne. In seinem Heimatdorf, das in der Nähe der Karpaten in Rumänien liegt, spielt er im Mittelfeld. Doch momentan ist ans Fußballspielen nicht zu denken, denn Sebastian hat Krebs. Eine sehr seltene Art, für die es nur sehr wenige Orte gibt, wo sie behandelt werden kann.

Die Neumagenerin Gaby Thull, die aus demselben Dorf in Rumänien stammt wie Sebastian, von seinem Schicksal hörte und ihm seine Hilfe angeboten hat, sagt: „Es hätte neben Tübingen noch eine Klinik in Amerika und in Frankreich gegeben, wo er hätte hingehen können.“ Aktuell lebt Sebastian, der mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen ist – sein Vater hat eine Tierarztpraxis, in der er von  Sebastians Großmutter momentan vertreten wird. Sebastians Mutter ist Hausfrau, gemeinsam leben sie an der Mosel. Von dort aus organisieren sie die anstehende Behandlung in Tübingen.

Gaby Thull: „Nach Tübingen sind es etwas mehr als drei Stunden Fahrzeit, das geht.“ Durch die Medikamente, die der Junge einnehmen muss, ist sein Gesicht aufgedunsen, seine Zunge steht durch die Erkrankung schief. Der Tumor sitzt unterhalb des Kopfes, am zentralen Nervensystem. „Die Operation ist sehr riskant, da kann einiges passieren, der Sehnerv kann beispielsweise beschädigt werden“, berichtet Thull.

Insgesamt kostet die Behandlung in Tübingen 130 000 Euro. Bei einem Vorgespräch mit Untersuchungen haben sie Sebastian gleich dort behalten und operiert. Wie erfolgreich die Operation war, wird sich erst in einigen Tagen herausstellen. 35 000 Euro hatte die Familie in Rumänien für das Kind gesammelt, jetzt sollen weitere Spenden hinzukommen. Thull: „Das ist alles gar nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe, denn viele gemeinnützige Einrichtungen können ihr Geld nicht, für einen speziellen Fall einsetzen.“ Weiter sagt sie: „Durch viele Telefonate und Empfehlungen bin ich dann bei Konrad Klar und dem Verein Herzen berühren angekommen. Dort war, durch die Satzung, auch eine Spendenaktion für einen Fall möglich“, berichtet sie erleichtert. Wie lange der Junge mit seiner Familie in Tübingen bleiben muss, ist noch unklar, es wurde im Vorfeld geschätzt, dass es rund vier Wochen sein könnten. Sebastian hatte vor der Operation noch großen Heißhunger auf Schokoladenkuchen, aber den gab es leider nicht. Ansonsten ist sein Lieblingsessen Pizza Salami. Seit das mit dem Fußballspielen nicht mehr geht, malt er, meistens seine Familie und die Tiere, die er zu Hause hat. Ein Schweinchen und Hühner gehören ebenso dazu wie ein Hund. Seine Familie hofft momentan, dass alles gut geht und er bald wieder trainieren kann, damit sein Fußballprofitraum vielleicht wahr wird.

Spendenkonto „Sebastian“: IBAN: DE91587512300032517252, BIC: MALADE51 BKS Sparkasse Mittelmosel-Eifel-Hunsrück

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