Wirtschaft In der Manderscheider Geschäftswelt tut sich was
Manderscheid · In der Burgenstadt setzen sich die Verantwortlichen dafür ein, dass Leben im Ort bleibt. Das trägt erste Früchte.
18 Bäcker hat die Stadt Manderscheid angeschrieben, als sich im vergangenen Jahr abgezeichnet hat, dass die Bäckerei Utters ihre Filiale im Stadtkern schließt. Tobias Stadtfeld, Erster Beigeordneter, berichtet: „Uns ist es wichtig, dass die Einheimischen und die Touristen, die in die Stadt kommen, eine Möglichkeit haben, sich ein Brötchen oder andere Backwaren zu kaufen.“
Weiter erklärt er: „Deshalb haben wir überlegt, was wir tun können und verschiedene Bäcker angeschrieben.“ Vier haben sich zurückgemeldet, die meisten wollten aber gerne einen Cafébetrieb dazu machen, aber das Café Steffens, das in der Mitte des Ortes liegt und seit einigen Jahren geschlossen ist, steht nicht zur Vermietung. „Da können wir natürlich nichts machen“, so Stadtfeld.
Schließlich hat ein Zufall dazu geführt, dass sich ein neuer Bäcker ansiedelt: Metzger Mittler, der in Manderscheid eine Filiale betreibt, knüpfte den Kontakt zu einem Bäcker und der hatte Interesse. In den Räumen der Metzgerei Mittler wird nun umorganisiert und so bekommt der neue Bäcker Platz, um seine Waren dort zu verkaufen. Stadtbürgermeister Günter Krämer sagt: „Das ist für die Stadt eine sehr gute Sache, und so können beide voneinander profitieren.“ Nach der Corona-Pandemie soll es losgehen.

Die Manderscheider Geschäftswelt
Der Besitzer des Gebäudes, in dem die Bäckerei Utters war, will das Haus verkaufen.
Vor etwa einem Jahr gab es in Manderscheid das Problem, dass die Poststelle geschlossen werden sollte. Auch hier hat die Stadt nach einer Lösung gesucht und sie gefunden. In einem Raum, im Verwaltungsbereich des Maarmuseums ist nun die Post, die von der Stadt selbst betrieben wird. Und sie wird gut angenommen. 72 Kunden kamen beispielsweise pro Tag im vergangenen Dezember.
Paula Goeden, Leiterin der Filiale erzählt: „Wir haben erst einmal bei den Kunden nachgehört, welche Öffnungszeiten ihnen wichtig sind. So haben wir uns entschieden von montags bis mittwochs am Nachmittag und donnerstags bis samstags am Vormittag zu öffnen. Das können sich die Besucher gut merken.“ Zu den Kunden gehören Manderscheider, viele Menschen aus den umliegenden Orten und aus der Eifelklinik. Neben Briefen und Päckchen gibt es eine Kooperation mit einer Buchhandlung, so dass man auch Bücher kaufen und bestellen kann. Ein kleines Sortiment an Schreibwaren und Grußkarten vervollständigt das Sortiment.
Dafür gab es sogar schon das Servicezertifikat der Deutschen Post, für das man 20 sehr gute Kundenbewertungen, Schulungsbereitschaft der Mitarbeiter, Freundlichkeit und ein gutes Erscheinungsbild haben muss. „Wir haben hier viel Spielraum von der Stadt und können uns deshalb gut auf die Kunden einstellen“, sagt Paula Goeden.
In der Gastronomie ist ein thailändischer Imbiss dazu gekommen, der momentan außer Haus verkauft. Außerdem vergrößert sich die Pizzeria im Ort.
Auch im Kurhaus, für das seit einigen Jahren ein neuer Pächter gesucht wird, scheint sich eine Lösung anzubahnen. Gespräche dazu sind in der nächsten Woche geplant. Ebenfalls ein Ergebnis scheint sich für das Gebäude abzuzeichnen, indem bis vor Kurzem das Schmuckgeschäft „die Silberschmiede“ untergebracht war, und das der Stadt gehört (der TV berichtete). Werden die Gespräche positiv verlaufen, wäre auch die Eintrittssituation für das Heimatmuseum gelöst. Bisher gingen die Besucher des Museums durch das Geschäft und zahlten dort ihren Eintritt, weil die Ehrenamtlichen die Besuchszeiten nicht abdecken konnten.