Die Marke Wittlich ist gefragt
Wittlich · Eine Stadt wird zur Marke: Seit zehn Jahren denkt sich der Verein Stadtmarketing Produkte aus, die Wittlichs Bekanntheit fördern sollen. Dieses Jahr soll gar ein Wittlich-Auto verlost werden. Auch Kaufleute legen sich ins Zeug: Drei Wittlicher Metzger bieten die Spezialsalami Säubrenner-Stägken an. Mehrere Tausend Stück davon verkauft die Metzgerei Illigen im Jahr. Die Altstadt Buchhandlung hat Tassen mit Wittlich-Motiven im Angebot.
Stadtansichten von Wittlich auf dem Kühlschrank zu Hause - solche Motivmagnete verkauft Claudia Jacoby seit vergangenem Herbst in der Altstadt Buchhandlung in der Burgstraße. Auch im Angebot: Tassen, Brettchen und Tee. Alle mit Wittlicher Motiven ausgestattet, versteht sich. Die Nachfrage sei groß, sagt sie, nicht nur bei Touristen, auch bei vielen Wittlichern. "Die Brettchen waren vor Weihnachten sogar ausverkauft, die haben wir noch mal nachproduzieren lassen." Mit dieser Idee will Jacoby, die, wie sie sagt, selbst "sehr heimatverbunden" ist, auch anderen ein Stück Heimat mitgeben. Sie will sich so aber auch bewusst gegen große Ketten absetzen und den Leuten einen Grund geben, in die Stadt zu kommen.
Das Ziel, den Standort Wittlich zu stärken, verfolgt auch das Stadtmarketing mit einer Vielzahl an Veranstaltungen und Aktionen. Seit zehn Jahren initiiert der Verein auch immer wieder neue Produkte. Im Jahr 2007 beispielsweise gab's, verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag, den Wittlicher Einkaufsschirm in einer Auflage von 2000 Stück. Mittlerweile ist er vergriffen. Bis heute noch zu kaufen gibt es ein Bilderbuch zur Stadt, die DVD "Ein Turm erzählt" und verschiedene Postkarten.
Ebenfalls immer noch im Angebot ist der Säubrenner-Stägken: Die Wittlicher Spezialsalami wurde 2005 auf Initiative vom Stadtmarketing von den drei Metzgereien in der Innenstadt entwickelt. Eric Illigen von der Fleischerinnung sagt, der Stägken sei mittlerweile zu einem Aushängeschild für seine Metzgerei geworden. Mehrere Tausend Stück verkaufe er übers Jahr.
"Zu uns kommen überwiegend Einheimische, aber auch Touristen, die etwas Typisches aus Wittlich wollen", sagt er. "Viele nehmen den Stägken auch als Geschenk mit. Ein Kunde beispielsweise kauft zehn bis 15 Stück für seine Familie in Bayern." Auch Firmen in der Region hätten den Stägken neuerdings als Weihnachtsgeschenk entdeckt.
Jetzt hat sich das Stadtmarketing wieder etwas Neues einfallen lassen: Eine Wittlich-Tasche soll es demnächst geben, außerdem Stadtmarketing-Piccolos mit Wittlicher Winzersekt. Vielleicht rollen Einzelhändler bald auch einen roten Wittlich-Teppich vor ihren Geschäften für ihre Kunden aus. Und bei der Weihnachtsverlosung plant der Verein ein Wittlich-Auto zu verlosen, mit dem der Gewinner ein Jahr lang fahren darf. Was für ein Auto das sein könnte, steht aber noch nicht fest.Fokus auf Stadt und Handel
Von der Idee zum fertigen Produkt müsse zunächst immer Finanzierung und Bereitschaft abgefragt werden, erklärt der Geschäftsführer des Stadtmarketings, Karsten Mathar. Was die vier neuen Produkte angeht, liegt der aktuelle Rücklauf laut Mathar bei etwa 15 Prozent der insgesamt 160 Vereinsmitglieder. Das größte Interesse zeigen die Mitglieder dabei für die Piccolos, die vom Weingut Zender-Göhlen in Wittlich kommen. Wegen der Beteiligung am Fahrzeug wolle man jetzt nochmals nachfragen. Mathar erklärt: "Unser Ziel ist es, den Fokus auf die Stadt und auf den Handel zu legen. Wir wollen Wittlich erlebbar machen und den Leuten zeigen, dass die Stadt den Besuch wert ist."
