Die Möhnen übernehmen wieder das Kommando

Wittlich · Die Wittlicher Rathauserstürmung beginnt an Weiberdonnerstag wie immer um 11.11 Uhr. Nicht nur die Frauen sind gewappnet. Auch die Ordnungsdienste sind vorbereitet, um Auswüchse zu verhindern.

Wittlich. Der wichtigste Tag der Möhnen naht. An Weiberdonnerstag, 12. Februar, stürmen wild verkleidete Frauen pünktlich um 11.11 Uhr das Rathaus am Wittlicher Marktplatz und übernehmen symbolisch bis Aschermittwoch die Macht. Bewaffnet sind sie mit Scheren, um den Herren die Krawatten abzuschneiden und den Schneid abzukaufen. Flink und mit Bravour geht es die Leiter zu den Rathausfenstern hoch, sehr zur Unterhaltung der vielen Schaulustigen.
Zur Sicherung des Alten Rathauses wird auf die verstärkte Überwachung der Eingangstüren geachtet und alle Einsatzkräfte mobilisiert um ein Eindringen der Möhnen zu verhindern. Bürgermeister Joachim Rodenkirch und die Ratsmitglieder werden im ersten Stock ihre ganze Kraft aufwenden, um das Haus zu verteidigen. Eine Chance haben sie nicht.
Nach der Entmachtung regnet es aus dem ersten Stockwerk Süßwaren auf die in der Neustraße ausharrende Narrenschar. Im Anschluss werden der Bürgermeister und die Ratsmitglieder auf den Marktplatz eskortiert, wo die Machtübernahme durch die Übergabe des Stadtschlüssels an die Obermöhne Jutta Weisenfeld bekundet wird.
Schunkeln und Fröhlichsein gehören ab dann zu den Aufgaben des entmachteten Bürgermeisters und der Ratsmitglieder während der närrischen Zeit bis Aschermittwoch. Die Gruppe Cash Brothers sorgt von 10 bis 15.30 Uhr mit Karnevalsliedern und Stimmungshits für gute Laune. Natürlich gibt es auch Erbsensuppe. Im Angebot sind auch Gulaschsuppe, Crêpes und Getränke.
Geänderte Verkehrsführung an Weiberdonnerstag: Neustraße und Marktplatz sind ab 9.30 Uhr gesperrt. Die Karrstraße ist von Donnerstag, 11.30 Uhr, bis Freitagmorgen, 7 Uhr, dicht. Eine Umleitung ist ausgeschildert.
Toiletten: Polizei- und Vollzugsbeamte haben in den letzten Jahren am Weiberdonnerstag in der Karrstraße festgestellt, dass mit steigendem Alkoholkonsum auch oft die Hemmschwelle sinkt. Nicht nur junge Männer, sondern auch junge Frauen scheuen sich nicht davor, in der Öffentlichkeit zu urinieren.
Die Stadtverwaltung warnt: Wer seine Notdurft außerhalb von den dafür vorgesehenen Toiletten verrichtet, muss mit einem Bußgeld rechnen. Insbesondere an Weiberdonnerstag werden verschärfte Kontrollen durchgeführt. Für alle Jecken in der Karrstraße stehen im Bereich des Parkplatzes sechs Mobiltoiletten und ein mobiles Pissoir bereit.
red

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