Die Narren sind weiter im Aufwind

Longkamp/Kommen · Der Fastnachtszug ist immer eine Reise wert. Doch nun bauen die Longkamper gemeinsam mit den Kommenern auch eine Narrhalla. Ein Komitee mit Initiator Sebastian Conrad stellt die Sitzung auf die Beine.

Longkamp/Kommen. Zumindest einmal im Jahr gehört Longkamp zu den Topadressen der Region. Immer am Fastnachtssonntag läuft dort ein Umzug, der alleine wegen der Technik der Wagen begeistert und Jahr für Jahr besser wird, als auf hohem Standard zu verharren. Doch es soll nicht beim Straßenkarneval bleiben. Nach langer Pause wird es auch wieder Saalfastnacht geben. Die Kappensitzung im Gemeindehaus ist am Samstag, 31. Januar.
Die Idee dazu stammt von Sebastian Conrad aus dem Nachbarort Kommen. Der war in Hetzerath auf den Geschmack gekommen. Dort war er 2011 Prinz sowie in den folgenden zwei Jahren kommissarischer Sitzungspräsident. "Es zog mich dann aber wieder ins eigene Dorf", erzählt er. Und da Kommen (320 Einwohner) und das größere Longkamp (1200 Bürger) viel gemeinsam auf die Beine stellen, entstand schnell die Idee, auch für eine Kappensitzung zu kooperieren.
Conrad sprach Anfang 2014 die beiden Bürgermeister, Franz-Josef Klingels (Longkamp) und Gerhard Leyendecker (Kommen), an und stellte ihnen seine Pläne vor. Beim Karnevalszug 2014 wurde mit 1000 Flyern nach Mitwirkenden gesucht. 20 bis 25 Interessierte, unter ihnen auch Vereinsvertreter, kamen zu einer Infoveranstaltung. Die beiden Gemeinderäte beschäftigten sich auch mit den Plänen, befanden sie für gut und stellten jeweils 500 Euro bereit. "Die werden zurückgezahlt, wenn es ein Erfolg wird", sagt Franz-Josef Klingels.
Viele Leute seien auf ihn zugekommen, sagt Sebastian Conrad, der auch als Wagenbauer weiter aktiv ist. Der Strom der Hilfsbereiten reiße auch noch nicht ab. Ein neunköpfiges Komitee bereitet die Sitzung vor. 13 Programmpunkte (Reden, Tanz, Gesang) umfasst das Programm bisher. Weitere Mitwirkende und Helfer sind willkommen (Kontakt: fastnacht.longkampkommen@gmail.com oder Telefon 0160/93824914). Sollte die Veranstaltung ein Erfolg werden, ist, so Conrad, auch an die Gründung eines Karnevalsvereins gedacht. Der Ideengeber rechnet damit, dass die knapp 300 Besucher fassende Gemeindehalle am 31. Januar aus allen Nähten platzen wird. Der Kartenvorverkauf beginnt am 18. Januar, 11.11 Uhr, im Sportlerhäuschen.
Manches Brauchtum und manche Vereinsaktivität wird weniger oder stirbt aus. Von den Narren in der Region gibt es dagegen immer wieder Neues zu berichten. In Veldenz beispielsweise hat sich vor fünf Jahren mit den Grafschafter Narren der erste Fastnachtsverein in der Geschichte des Ortes gegründet. Im Jahr 2011 gab es die erste Kappensitzung. Wegen der Resonanz wurde danach auf zwei Veranstaltungen pro Jahr aufgestockt, berichtet Kassierer Marco Schaaf. "Damit hatten wir anfangs nicht gerechnet", gesteht er ein. Seit 2011 läuft am Weiberdonnerstag auch ein Umzug durch die Straßen des Ortes.
In Graach stand die Fastnacht unmittelbar vor dem Aus. Der erste Nachtumzug im Jahr 2008 verhinderte dies. Im gleichen Jahr wurde dann der Karnevalsverein Graacher Esel gegründet. Und es gibt auch wieder einen närrischen Abend.

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